Die ungehaltene Büttenrede GA-Guerilla kämpft für den Wein

Bad Honnef · Auch die Siebengebirgsredaktion verwandelt sich im Wingert am Fuße des Siegfriedfelsens in Heinzelmännchen. Zu Karneval nimmt die GA-Redaktion Ereignisse im Siebengebirge augenzwinkernd aufs Korn - in der nicht gehaltenen Bütenrede.

Nichts ist mehr wie es war nach diesem ereignisreichen Jahr!

Doch ach wie war es vordem mit Heinzelmännchen so bequem.
Lange haben sie geruht,
doch waren sie stets auf der Hut.
Packten in Köln ihr Köfferlein,
'um im Siebengebirge aktiv zu sein.
Die Bezirksregierung war nun gar nicht erfreut,
doch die Heinzelmännchen haben es nicht bereut.
Die Wingert-Guerilla rettet so den Wein,
wobei sie trifft kein einziger Stein.

Da gibt's ein Hänschen namens Remig,
das schert dies alles herzlich wenig.
Für den VVS wollt' es geh'n in den Ring -
mit 1,50 Metern: Ist das nicht ein Ding?

In Honnef weint die rote Wally,
weil zum Abschied ihr nichts mehr gelingen will.
Sie möchte alles dalli-dalli,
doch die "Jamaika"-Koalition hält die Füße still.
Die Gesamtschule floppt,
die Sporthalle klemmt,
und Honnef ist blank bis aufs letzte Hemd.
Nix wurde aus der Dependance.
Dabei war sie die letzte Chance,
die Schullandschaft in Honnef zu beleben
und mit Königswinter sich die Hand zu geben.

Joseph Bellinghausen spendiert eine halbe Million.
Doch was nützt das schon,
wenn die Honnefer sich nicht trauen,
endlich die neue Halle zu bauen.
Stattdessen geht es nur ums Klein-Klein.
Wird's am Ende eine Halle ohne Dach etwa sein?
Statt Amateur- und Profisport
Gibt es dann bald an diesem Ort
eine Halle mit vielen Macken -
und die Sportler brauchen Regenjacken.

Im Honnefer Rathaus wird 'ne Stelle frei,
Bewerber dafür gibt es drei.
Den Wolff tanzt sich die CDU,
Oberstleutnant Leiwig ist für die SPD der Clou.
1,65 Meter reichen den "Kleinen",
für den Zwergenaufstand lassen sie Neuhoff von den Leinen.

Am Killerkubus bleiben die Streifen,
doch bald schon wird die Einsicht reifen,
dass es für die Vögel wäre das Allerbeste,
wären die Scheiben ganz blickdicht für die Gäste.

Gefreut hat sich der BUND.
Klagt er nun auch gegen das FOC?
Denn im Lemmerzwerk haust die gemeine Ratte.
Baumgartner steht sicher schon bald auf der Matte.
Auf alles gibt's im FOC Rabatt,
auf Schuhe, Taschen und Pullover satt.
Es graust nicht nur dem Nagetier,
sondern dem ganzen Altstadtquartier.
Die Parkautomaten in Königswinter brummen,
willkommen sind dort alle Dummen,
die zahlen für Parkplätze ohne Grund,
das Geld verschwindet in Kämmerers Schlund.

Der Wahlkampf in Königswinter jetzt beginnt,
Conny und Peter kennt jedes Kind.
Wie einst die Froboess und der Kraus -
auf der Bühne weicht man sich nicht aus.
Als eingespieltes Team beim Bürgermeistertanz
setzt man auf Toleranz.
Beim Kreis, da sitzen die Kröten locker,
das reißt die Naturschützer echt vom Hocker.
Ein Krötentunnel für eine halbe Million
soll nicht bleiben eine schöne Vision.
Dann könnten die Eimer zu Hause bleiben -
und wir hätten bald nichts mehr zu schreiben.

Selbst Windhagen hat nichts mehr in der Kasse,
Josef Rüddel (89) trinkt aus seiner Tasse
nur noch Wasser und nicht mehr Wein,
der einstige Krösus ist plötzlich ganz klein.
Josef will aber dennoch bleiben.
Will er die Wähler in den Wahnsinn treiben?
Denn selbst Papst Benediktus dankte müde ab,
bevor das Volk ihm Krücken gab.

Ist das Freibad Unkel noch zu retten?
Darauf will derzeit keiner wetten.
Das Bürgerbegehren ist so gut wie tot,
eine Lösung tut aber weiter Not.
Der Stadtchef würde es am liebsten alleine stemmen,
die VG sich das Thema aber gerne klemmen.
Sie dabei aber eines vergisst:
Wenn der Rhein bald wieder zehn Meter misst.
Die Unkeler dann - man mag sie warnen,
tief am Grund die Fische umgarnen.

Nach Jahren der Ächtung zuletzt entdeckt -
die Gelbbauchunke, zuvor gut versteckt.
Nun soll sie den Asberg retten
vor Windrädern, die andere gern hätten.
Diese Leute riechen das große Geld,
selbst wenn man ihnen entgegenhält:
Denkt doch an die Kulisse der sieben Berge,
im Vergleich zu den Windrädern wären sie nur noch Zwerge.

Auch wir haben viele Fehler gemacht,
manchmal haben Sie sicher über uns gelacht.
Wir, hek, suc, mel und bhz,
kriegten auch ab unser Fett
in Telefongesprächen und Leserbriefen -
bis bei uns die Tränen liefen.
Der General-Anzeiger erscheint aber auch in Zukunft täglich neu.
Und Sie bleiben uns hoffentlich weiterhin treu.

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