Bürgerverein Stieldorf droht das Aus Für die Arbeit im Vorstand fehlen Mitarbeiter

Stieldorf · Mit einem Hilferuf hat sich der Bürgerverein Stieldorf vor der Jahreshauptversammlung am Dienstag, 2. Februar an die Bürger des Ortes gewendet.

 Der Martinszug durch den Ort gehört zu den Aktionen, die der Bürgerverein jedes Jahr mitorganisiert.

Der Martinszug durch den Ort gehört zu den Aktionen, die der Bürgerverein jedes Jahr mitorganisiert.

Foto: Frank Homann

Der Verein sucht Mitarbeiter im Vorstand. So ist der Posten des Ersten Vorsitzenden vakant, seit Dirk Wagner den Vorstand verlassen hat.

„Es wird bestimmt mal wieder ein Abend werden, der über das Fortbestehen des Bürgervereins entscheiden wird“, sagt Schriftführerin Gitte Krause, die den Verein geschäftsführend zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden, Salih Aksar, und Schatzmeisterin Birgit Reitz leitet. In einer vergleichbaren Situation hatte sich der Verein bereits vor zwei Jahren befunden, als es vor der Versammlung ebenfalls so aussah, als würde kein neuer Vorstand gefunden werden. Der Weckruf blieb damals nicht ohne Wirkung.

Bei der gut besuchten Veranstaltung konnten alle Vorstandsposten wieder besetzt werden. Auch der Vorsitzende Dirk Wagner erklärte sich noch einmal bereit, weiterzumachen. Doch jetzt steht man endgültig ohne Vorsitzenden da. Zu den Gründen von Wagners Ausscheiden möchte sich Gitte Krause nicht äußern. Umso lieber aber zu den vielfältigen mehr oder weniger vergeblichen Aktivitäten, die der Vorstand unternimmt, um neue Mitarbeiter und Mitglieder zu finden. „Es ist furchtbar. Wir haben uns so viel Mühe gegeben, aber fast ohne Erfolg“, sagt sie.

Im November wurden rund 450 Schreiben an Stieldorfer Haushalte verteilt. „Satzungsmäßig sehen wir unsere Aufgabe in der Pflege des Brauchtums, der Gemeinschaft und der Geselligkeit für alle Stieldorfer“, hieß es dort. In der Folge wurden die vielfältigen Aktivitäten des Bürgervereins dargestellt – von der Kirmes über einen Wandertag und den Martinszug bis zur Adventsfeier für die älteren Mitbürger. „Wenn Sie unsere Arbeit gut finden und uns unterstützen wollen, dürften doch zwölf Euro jährlich und eine Briefmarke nicht zu viel sein. Oder?“, war dort weiter zu lesen. Die meisten Stieldorfer beantworteten diese Frage auf ihre Weise. Sie rührten sich nicht.

Nur acht neue Mitglieder

Die Aktion brachte gerade mal acht neue Mitglieder – zusätzlich zu den rund 150 bereits vorhandenen. Auch mit den Schulen und Kitas hat der Vorstand gesprochen und gefragt, was es für sie bedeuten würde, wenn es künftig vielleicht keinen Martinszug im Ort mehr gäbe. „Wenn der Bürgerverein nicht weitermachen kann, geht ein Stück Tradition verloren“, so Krause.

Bei einer Vorstandssitzung in der vergangenen Woche hat man zwar einen Notfallplan aufgestellt. Krause wäre danach sogar bereit, den Vorsitz zu übernehmen. „Ich will den Verein nicht zugrunde gehen lassen.“ Ohne neue Mitarbeiter und vor allem ohne die dringend erforderliche Verjüngung im Vorstand möchte sie das aber eigentlich nicht tun.

Die 450 Einladungen für die Jahreshauptversammlung hat sie persönlich verteilt. Fünf Stunden hat sie dafür gebraucht. Sie hofft nun, dass das Desinteresse und die Gleichgültigkeit in Stieldorf bis zur Jahreshauptversammlung noch umschlägt.

Die Jahreshauptversammlung beginnt am Dienstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Sankt Margareta in Stieldorf.

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