Factory Outlet Center in Königswinter Fraktion Freie und Linke sieht FOC als "Zumutung"

KÖNIGSWINTER · Die Fraktion Freie und Linke (FFL) und die fraktionslose Ratsfrau Ursula Brungs empfinden die Pläne für ein Factory Outlet Center (FOC) in Königswinter, das sie "Fictionary Outlet Center" nennen, als "Zumutung".

"Der Investor, die Retail Development Group in Köln, will mit einem Schlag die Einzelhandelsflächen der Altstadt verfünffachen und die der gesamten Stadt um satte 40 Prozent erweitern! Wie soll so etwas ohne Schaden für die bestehenden Geschäfte im Tal und selbst im Bergland ablaufen - von den Nachbarstädten ganz zu schweigen?", fragt Brungs.

Der Parkraum reiche mit 416 bis 900 Parkplätzen kaum für die rund 700 Mitarbeiter, geschweige denn für das erhoffte Millionenpublikum. "Es scheint niemanden zu stören, dass sich der bisherige Tourismus, den wir mit immensen öffentlichen Mitteln zu fördern versuchen, und der Shoppingtourismus des FOC-Bewerbers hauptsächlich an Wochenenden häufen und gegenseitig behindern", sagt Jörg Pauly (FFL).

Gerade auf dem Bobby- und Rheingold-Gelände empfinden die Kritiker das FOC als eine Art "Nebenaltstadt" und schädlich für die leidende Altstadt, die es eher aussaugen als befruchten werde. Sie betonen, es sei völlig ausgeschlossen, dass die umliegende Region oder die Bezirksregierung als Regionalplanungsbehörde einem so "parasitären" Projekt zustimmen könnten.

Dies gelte um so mehr, als es im Einzugsgebiet, also im Umkreis von 90 Minuten Autofahrzeit, geplante Center mit älteren Rechten und besseren Erfolgsaussichten gebe (etwa in Bad Münstereifel und Montabaur).

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