Paul-Moor-Schule in Königswinter Förderschulen-Umbau kostet vier Millionen Euro

Oberpleis · Die Machbarkeitsstudie für die Umnutzung der ehemaligen Förderschule zeigt: Um das Gebäude in Zukunft als Kita, Musikschule/Volkshochschule und wie bisher für die Fraktionsräume und als Turnhalle nutzen zu können, muss viel Geld in die Hand genommen werden.

Um die Paul-Moor-Schule in Zukunft als Kindertagesstätte, Musikschule/Volkshochschule und wie bisher für die Fraktionsräume und als Turnhalle nutzen zu können, sind große Investitionen erforderlich. Nach einer Machbarkeitsstudie, die die Verwaltung auf Geheiß der Politik in Auftrag gegeben hatte, würden sich die Kosten auf knapp vier Millionen Euro belaufen.

Die Paul-Moor-Schule wurde bis 2015 als Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises betrieben. Im Zuge der Flüchtlingskrise wurde das Gebäude eine Flüchtlingsunterkunft. Im Herbst 2018 haben die letzten Flüchtlinge die ehemalige Schule verlassen, sodass diese zurzeit nur noch von den politischen Fraktionen genutzt wird.

Kita "Rappelkiste" soll in das Schulgebäude ziehen

Im Oktober hatte der Stadtrat die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das Positive: Alle vorgesehenen Nutzungen ließen sich ohne eine Erweiterung des Gebäudes realisieren. Auch die vorhandenen Außenflächen sind groß genug, um die notwendigen Parkplätze und das Außengelände einer Kita aufzunehmen.

Das gilt im konkreten Fall für die Unterbringung der Kindergarten-Elterninitiative Rappelkiste. Die Kita könnte dann aus den Containern am Forellenweg umziehen und hätte mehr Platz für zusätzliche Kinder. Die Erweiterung der Kita durch drei zusätzliche Räume in einem Anbau ist bereits seit geraumer Zeit geplant, sollte jedoch wesentlich teurer werden als die ursprünglich veranschlagten 300 000 Euro. Deshalb wurde das Projekt erst einmal verschoben. Bis die Idee geboren wurde, dass die Kita in der Paul-Moor-Schule eine neue Heimat finden könnte.

„Wir haben dazu noch keine Position. Wie möchten gerne weitere Informationen von der Stadt bekommen“, sagte Julia Seeberg, Kassiererin in der Elterninitiative, in dieser Woche auf Nachfrage des General-Anzeigers. Die Machbarkeitsstudie kenne der Vorstand bisher noch nicht. „Wir haben das Gebäude bisher auch noch nicht anschauen können“, so Seeberg weiter. Man sei nach wie vor an einer Erweiterung der Kita interessiert, doch wo sei bisher völlig offen. Vorsitzender Alexander Gabler hatte im Dezember zu bedenken gegeben, dass die Elterninitiative hohe Investitionen in der Einrichtung am Forellenweg tätige.

Die Räume würden renoviert und erhielten neue Fußböden. Das im Umkreis einmalige Außengelände unterstütze auch die Zertifizierung „Kita Vital“ mit gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung sowie eine naturnahe Ausrichtung, die mit Umweltprojekten noch unterstrichen werden solle. Ob diese Möglichkeiten in einem neuen Gebäude und Gelände gegeben seien, sei zu klären.

Weiterführende Schulen lehnen Nutzung ab

Die weiterführenden Schulen haben hingegen bereits klar signalisiert, dass sie die Paul-Moor-Schule nicht nutzen möchten, wie eine Anfrage der Verwaltung ergeben hat. Um das Gebäude für die möglichen anderen Nutzer fit zu machen, sind erhebliche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Die Kosten werden in der Machbarkeitsstudie auf 3,97 Millionen Euro geschätzt, wobei ein Sicherheitszuschlag von zehn Prozent eingerechnet wurde. Der größte Ausgabenposten ist hier die Baukonstruktion mit 1,47 Millionen Euro.

Die technischen Anlagen würden rund 560.000 Euro kosten. Die Neugestaltung der Außenanlagen wird auf knapp 350.000 Euro beziffert. Wenn sich die Politik für eine Umsetzung der Pläne entscheiden sollte, würden mindestens noch einmal rund zwei Jahre bis zu einer tatsächlichen Nutzung vergehen. Die voraussichtliche Planungsphase gibt die Machbarkeitsstudie mit 67 Wochen, die Bauphase noch einmal mit 40 Wochen an.

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