St. Mariä Himmelfahrt in Eudenbach Eudenbacher feiern Ende der Renovierung

Eudenbach · Die Eudenbacher feiern das Ende der Renovierung von St. Mariä Himmelfahrt am Freitag, 24. März, mit einem Fest. Dazu gehören unter anderem Musikbeiträge, eine Führung und eine Lichtinstallation.

 Herr Goebel steht in der Kirche Eudenbach.

Herr Goebel steht in der Kirche Eudenbach.

Foto: Frank Homann

Jesus ist kriegsversehrt. Durch Bomben- oder Granatsplitter im Zweiten Weltkrieg hat der Messias sein linkes Knie verloren. Seit der weiche Tuffstein des Marienaltars in der Eudenbacher Kirche St. Mariä Himmelfahrt bei der Innenrenovierung des Gotteshauses mit Heißdampf gereinigt wurde, sind derartige Details wieder besser zu erkennen.

In nur zwei Monaten hat sich im Innenleben der Kirche St. Mariä Himmelfahrt so einiges verändert. Bevor das Gotteshaus bei der feierlichen Messe am Palmsonntag nach der zweimonatigen Renovierung offiziell seiner Bestimmung übergeben wird, besteht bei einem Empfang des Ortsausschusses am kommenden Freitag, 24. März, die Gelegenheit, die leere Kirche zu besichtigen (siehe Infokasten).

Und da gibt es viele interessante Details zu entdecken. Alle Altäre wurden von der Bonner Restauratorin Manuela Prechtel mit Heißdampf nachgearbeitet. Der Schmutz, der sich in den Poren des Tuffsteins festgesetzt hatte, sammelte sich zu einer schwarzen Brühe. Die Kuppel des Hauptaltars wird mit Blattgold belegt. Die Aufgabe übernahm Paul Höhner, der bereits vor 43 Jahren für die Goldarbeiten in der Eudenbacher Kirche verantwortlich zeichnete.

Ende Januar hatten die Arbeiten begonnen. Bis auf die Orgel, die wegen einer Schimmelbelastung bereits im Jahr 2010 saniert werden musste, lag die letzte große Innensanierung der Kirche bereits 31 Jahre zurück. Die Außensanierung der Kirche liegt gerade einmal fünf Jahre zurück. Zum 100-jährigen Jubiläum war St. Mariä Himmelfahrt 2012 verschönt worden.

Die letzte Innensanierung liegt 31 Jahre zurück

Als Erstes wurde der Granitboden abgeschliffen. Er hat eine neue Versiegelung erhalten. Die Holzpodeste, auf der die Sitzbänke stehen, wurden ebenfalls abgeschliffen und gleichzeitig gekürzt, um mehr Platz zu schaffen für Auftritte von Chören oder anderen Gruppen. „Wir haben vorne jeweils eine Reihe und hinten jeweils zwei Reihen rausgenommen. Dadurch haben wir jetzt 200 Plätze“, sagt Göbel.

Die beiden Beichtstühle an den beiden Seitenwänden der Kirche sind verschwunden. Sie waren stark schimmelbelastet. In Zukunft soll es nur noch einen Beichtstuhl geben. Ein Tribut an die Zeit. „Ein Beichtstuhl reicht. Die Zahl der Beichtenden hat ja stark nachgelassen“, sagt Josef Göbel vom Kirchenvorstand. Wie sich überhaupt so manches geändert hat. Sein Kollege Richard Löbach weiß zu berichten, dass sich an Stelle der beiden Beichtstühle bis in die 1950er Jahre noch zwei Seiteneingänge in die Kirche befanden. Der eine sei den Männern, der andere den Frauen vorbehalten gewesen.

Gereinigt wurden auch die Tür des Tabernakels und die Haube des Taufbeckens. Zudem erhielt die Kirche einen frischen Anstrich und die Holzdecke eine neue Ölschicht. Für Rollstuhlfahrer öffnet sich die Kirchentür nun auf Knopfdruck. Der hintere Bereich der Kirche wird zudem durch eine Lichtleiste besser als bisher ausgeleuchtet.

Das Weihwasserbecken, über das man bisher beim Eintritt in die Kirche fast stolperte, weil es mitten im Eingangsbereich stand, wird künftig kein Hindernis mehr darstellen. Der Steinmetz Hans-Joachim Aberfeld aus Quirrenbach zerlegte den 90 mal 40 Zentimeter großen Stein in drei Steine und formte diese zu drei Taufbecken, die sich nun an den Säulen am Haupt- und Nebeneingang der Kirche wiederfinden.

Die Kosten der Innenrenovierung in Höhe von rund 180 000 Euro teilten sich das Erzbistum Köln (70 Prozent) und die Kirchengemeinde (30 Prozent).

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