Sport in Königswinter Eudenbach erhält einen Naturrasenplatz

EUDENBACH · Der Vorschlag der Verwaltung zur Übertragung des Eudenbacher Sportplatzes an den TuS Eudenbach ist im Sportausschuss durchgefallen.

Am Ende wurde dennoch ein Kompromiss gefunden, der sicherstellt, dass der Verein noch in diesem Jahr den Tennen- in einen Naturrasenplatz umwandeln kann.

Ein jährlicher Zuschuss von 10.000 Euro für die Laufzeit des Erbbaurechtsvertrages von 50 Jahren an den Verein, wie ihn die Verwaltung vorgeschlagen hatte, war der Koalition (CDU, Grüne, FDP) eindeutig zu hoch. Sie wollte diesen Betrag nur für zehn Jahre zusagen.

Um das Projekt dennoch am Leben zu erhalten, einigte man sich nach einer Sitzungsunterbrechung schließlich: Der TuS soll nun seinen heutigen Zuschuss in Höhe von 3350 Euro für die Laufzeit von 50 Jahren weiterhin erhalten. Mit Eintreten des Erbbaurechtsvertrages soll der Verein über zehn Jahre hinweg zusätzlich jährlich 6.650 Euro bekommen.

TuS-Vorsitzender Michael Ridder hatte zu Beginn der Sitzung das Finanzierungsmodell seines Vereins vorgestellt. 105.000 Euro der Gesamtkosten in Höhe von 220.000 Euro übernimmt ein örtlicher Sponsor. Wegen seiner Doppelrolle saß der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Königswinterer Wählerinitiative (Köwi), der dem Sportausschuss angehört, bei Diskussion und Abstimmung in der zweiten Reihe. Als Vereinsvorsitzender wurde er allerdings mehrfach an den Beratungstisch gebeten.

„Ich finde das nicht in Ordnung“, gab er dort sein Befremden über die Haltung der Koalition zu verstehen. Den anschließenden Kompromiss schluckte er zähneknirschend. Am Tag nach der Sitzung wollte sich Ridder mit Hinweis auf die Dringlichkeitsentscheidung, die der Rat oder der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss noch zum Erbbaurechtsvertrag schließen müssen, nicht weiter äußern.

Während die Fraktionen von SPD und Köwis die Vorlage der Verwaltung begrüßten und „den Einsatz der Bürger für das Gemeinwohl“ (Gunnar Behrendt, SPD) lobten, rechnete die Koalition vor, dass die Verwaltung mit ihrem Vorschlag der Politik „ein echtes Überraschungsei“ (Franz Gasper, CDU) präsentiert habe.

Der Vertrag würde die Stadt in den kommenden 50 Jahren schließlich eine halbe Million Euro kosten. „Wir binden uns auf Generationen“, so Gasper. Claudia Owczarczak (Bündnis 90/ Grüne) ergänzte, dass der TuS Eudenbach bei seinem ersten Bürgerantrag vom November 2014 noch einen Zuschuss von 75 000 Euro beantragt habe, jetzt sei man bereit, 100 000 Euro, aber nicht 500 000 Euro zu geben.

Dezernentin Heike Jüngling erinnerte daran, dass die Stadt zurzeit jährlich rund 10.000 Euro in Unterhaltung- und Instandsetzung des Platzes stecke, was in Zukunft Aufgabe des Vereins sei. „Die Stadt wird nicht mit mehr Kosten belangt als vorher. Der Verein investiert in unser Eigentum“, sagte sie. Diese Einlassung hinterließ bei der Koalition jedoch keinen Eindruck.

Ebenso wenig wie Ridders Hinweis, dass der TuS jährlich 4.000 bis 5.000 Euro aufwenden müsse, weil er laut Vertrag auf den bisherigen Tennisplätzen einen Bolzplatz für den Schul- und Freizeitsport errichten müsse, um die öffentliche Daseinsvorsorge für die Stadt zu übernehmen.

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