Donatuskapelle im Mittelpunkt der Fahne Ein Wappen für Rauschendorf

RAUSCHENDORF · Auf dem Heinrich-Kurscheid-Platz unterhalb der Rauschendorfer Kapelle standen die Menschen dicht gedrängt. Zelte waren aufgebaut, Menschen saßen auf den langen Bänken, wer keinen Platz mehr ergattern konnte, der stand.

 Die Farben Schwarz und Silber dominieren die neue Rauschendorfer Fahne, die Prälat Günther Assenmacher beim Maifest weihte.

Die Farben Schwarz und Silber dominieren die neue Rauschendorfer Fahne, die Prälat Günther Assenmacher beim Maifest weihte.

Foto: Frank Homann

Das traditionelle Maifest des Dorfes hatte es augenscheinlich geschafft, jeden einzelnen Rauschendorfer aus seinem Haus auf den Platz zu bringen.

In diesem Jahr gab es eine Neuheit, die die Tradition um eine neue Facette bereicherte: die Weihe der neuen Rauschendorfer Fahne. "Die Idee, unserem Dorf eine Fahne zu widmen, hatten wir vor etwa zwei Jahren. Und gemeinsam mit der gesamten Dorfgemeinschaft haben wir unsere Fahne nun erstellt", sagte Udo Walterscheid, Erster Vorsitzender des Brauchtumsvereins Rauschendorf.

Bisher hatten zwar einzelne Vereine und Gesellschaften ihre Fahnen, doch es gab keine einheitliche für das ganze Dorf. Auf dem Maifest wurde sie nun öffentlich vorgestellt und geweiht.

In der Farbgebung dominieren Schwarz und Silber. Die Farben sind dem Kölner Erzbistums entlehnt, dem Rauschendorf in klerikaler Hinsicht seit dem frühen Mittelalter stets angehörte - auch zu Zeiten, als der Ort in weltlicher Hinsicht zum Herzogtum Berg gehörte. Auf dem Wappen ist als markantestes Objekt die Rauschendorfer Donatuskapelle zu sehen.

Das Tatzenkreuz, ein Bestandteil der Kapelle, ist zugleich eine Reminiszenz an die Gefallenen des Ortes. Sieben Laubblätter stehen für den markanten, teilweise historischen Baumbestand des Ortes. Die Zahl bezieht sich auf gleich mehrere Aspekte: das Siebengebirge, die sieben Stationen des Rauschendorfer Kreuzweges, die ehemals sieben Pappeln am Kernenbach und den siebenminütigen Durchlauf des Lauterbachs durch die Ortsgemarkung.

Ein aufgerolltes Pergamentblatt symbolisiert die älteste, nicht-urkundliche Erwähnung Rauschendorfs - die Schenkung eines Weingartens in Rauschendorf an das Bonner Cassiusstift im Jahre 911. Unter diesen Symbolen ist ein silberner Wellenbalken abgebildet, der gleichsam unter sie hindurch zu fließen scheint.

Die Zahl "AD-1117" im Schriftband verweist hingegen auf die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im März 1117, in der Erzbischof Friedrich von Köln der Abtei Siegburg bestätigt, dass Burggraf Franco zugunsten der Abtei auf Güter in "Ruzendorf" verzichtet.

Die Fahnenweihe vollzog Prälat Günther Assenmacher. Musikalisch abgerundet wurde das Fest durch Beiträge des Männergesangsvereins Gemütlichkeit aus Rauschendorf, des Bläsercorps Auel-Gau Oberpleis sowie des Rauschendorfer Kindergartens.

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