3. Benefiz-Staffelmarathon in Oberpleis Ein Lauf zu Ehren des kleinen Jan

OBERPLEIS · Der kleine Jan ist schon lange nicht mehr klein. Zehn Jahre ist der Junge inzwischen alt, nach den Sommerferien wird er auf die Gesamtschule in Oberpleis gehen. Eineinhalb Jahre alt war Jan, als bei ihm die seltene Krankheit Histiozytose diagnostiziert wurde.

 Richtig was los war bei der Veranstaltung vor zwei Jahren in der Wechselzone auf der Dollendorfer Straße.

Richtig was los war bei der Veranstaltung vor zwei Jahren in der Wechselzone auf der Dollendorfer Straße.

Obwohl er seine letzte Chemotherapie vor zweieinhalb Jahren bekommen hat und seine Lage seitdem weitgehend stabil ist, bleibt es ein "Tanz auf dem Vulkan", wie sein Vater Jens Räcker sagt. Niemand weiß, wie sich die jahrelange Behandlung künftig auf Jans Leben auswirken wird.

Der kommende Samstag wird für den Jungen aber in jedem Fall ein Feiertag. Um 17 Uhr findet der 3. Oberpleiser Volksbank-Staffelmarathon zu seinen Ehren statt. Michael Weber und Helmut Troff, Freunde von Jens Räcker, die vor fünf Jahren den Förderverein zur Förderung der Erforschung der Histiozytose gegründet haben, sind auch in diesem Jahr die beiden Organisatoren. Und Jan selbst wird in einem Team mit Schulfreunden von der Grundschule Sonnenhügel, deren vierte Klasse er besucht, an den Start gehen.

Michael Weber und Helmut Troff wollten vor fünf Jahren etwas tun, um dem Freund und seiner Familie zu zeigen, dass er mit seinem Schicksal nicht alleine ist. Im Laufe der Jahre ist daraus für sie persönlich sogar noch mehr geworden. "Es ist ein großes Erlebnis, Leute kennenzulernen, die sich zum Teil täglich und ihr ganzes Leben lang für Schwerkranke engagieren", sagt Michael Weber. Gerade deshalb ist er "sehr stolz, dass es in Oberpleis möglich ist, so etwas zu veranstalten und auf solchen Zuspruch zu treffen". Helmut Troff hat sein Engagement vor allem Demut gelehrt. "Mein Antrieb war, etwas Gutes zu tun und auf die Beine zu stellen. Dabei habe ich erkannt, dass es Menschen wirklich schlecht geht. Das hilft, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen."

55 Staffeln hatten sich bis gestern gemeldet. Das sind nicht die 80, die man zugelassen hätte, aber doch eine sehr stolze Zahl. Gelaufen wird auf derselben, rund 650 Meter langen, Runde wie vor zwei Jahren mit Start und Ziel vor dem Rathaus auf der Dollendorfer Straße. Auch der Modus wird nicht geändert: Fünf Läufer teilen sich die 42,195 Kilometer.

Unter ihnen müssen mindestens eine Frau und ein Jugendlicher unter 15 Jahren sein. Erstmals gibt es eine professionelle Zeitmessung, um Probleme mit dem Rundenzählen zu vermeiden. Der Chip verbirgt sich in zwei Startnummern pro Team, von denen eine immer auf der Strecke unterwegs sein muss. Einen Staffelstab trägt jeder Läufer obendrein.

Der Reinerlös der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Peter Wirtz fließt wieder an die Histiozytose-Hilfe, den Deutschen Kinderhospizdienst und erstmals die Kölner Klinikclowns. In den vergangenen gut fünf Jahren wurden bereits mehr als 70 000 Euro für den guten Zweck eingesammelt. Für das Publikum oder auch für die Teilnehmer gibt es Kölsch und Cola, Currywurst und Pommes, Kaffee und Kuchen.

Die Dollendorfer Straße ist vom Weilerweg bis zur Kreuzung Gustav-Freytag-Straße/Theodor-Storm-Straße zwischen 14 und 23 Uhr gesperrt. Auch der Weilerweg zwischen Am Offermannsberg und der Kreuzung Im Wiesengrund ist in diesem Zeitraum nicht befahrbar. Umleitungen werden ausgeschildert. Startunterlagen können am Freitag von 18 bis 20 Uhr beim Rewe-Markt in Oberpleis abgeholt werden.

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