Bauarbeiten auf der B42 Drachenbrücke wird erst am Jahresende saniert

Siebengebirge · Weil der Landesbetrieb Straßenbau NRW Probleme hat, Baufirmen zu finden, muss er erneut die Arbeiten an der maroden Brücke verschieben. Die Sanierung der Tunnelkette zwischen Königswinter und Bonn kann wohl erst im Frühjahr 2020 beginnen.

 Blick auf die Drachenbrücke oberhalb der Königswinterer Altstadt: Seit Oktober läuft der Verkehr in beide Richtungen nur noch einspurig.

Blick auf die Drachenbrücke oberhalb der Königswinterer Altstadt: Seit Oktober läuft der Verkehr in beide Richtungen nur noch einspurig.

Foto: Frank Homann

Gestiegene Kosten und die starke Baukonjunktur haben Konsequenzen für die beiden großen Sanierungsprojekte, die der Landesbetrieb Straßenbau NRW auf der B42 zwischen dem Siebengebirge und Bonn für dieses Jahr vorgesehen hatte: Entgegen den ursprünglichen Planungen starten die Arbeiten an der Drachenbrücke nicht bereits im Frühjahr, sondern frühestens zum Jahresende.

„Wenn alles optimal läuft“, betont Sabrina Kieback, Pressesprecherin des Landesbetriebs, auf GA-Nachfrage. Um etwa ein Jahr verzögert sich voraussichtlich auch die Sanierung der Tunnelkette zwischen Königswinter und Bonn. „Frühjahr 2020 wäre da unser Wunschtermin“, so Kieback.

Seit Oktober 2018 läuft bekanntlich der Verkehr über die rund 650 Meter lange Drachenbrücke oberhalb der Königswinterer Altstadt in beide Fahrtrichtungen nur noch ein- statt zweispurig. Der Hintergrund: Die Hochstraßenbrücke, fertiggestellt 1962 und vor rund zwölf Jahren umfassend saniert, ist marode.

Einspurige Verkehrsführung bleibt

Das hatten Untersuchungen des Landesbetriebs ergeben, die auf der sogenannten Nachrechnungslinie des Bundes beruhten. Die neuen Maßgaben, die erheblich strenger sind als bislang, sollen sicherstellen, dass ältere Straßenbrücken dem deutlich gestiegenen Verkehrsaufkommen auch standhalten können.

Bei der Drachenbrücke, über die täglich rund 27.000 Fahrzeuge rollen, darunter 800 Lastwagen, stellten die Experten jedoch „starke statische Defizite“ fest. Bereits nach den Osterferien im vergangenen Jahr sollte daher die einspurige Verkehrsführung umgesetzt werden – allerdings fand sich über Monate keine Firma, die die erforderlichen Markierungen und die Beschilderung übernehmen konnte. Erst im Herbst wurde der Landesbetrieb fündig.

Ziel der Arbeiten ist es vor allem, die Traggerüste, die das Bauwerk stützen, umfassend zu verstärken und zu sanieren. „Derzeit läuft die Ausführungsplanung für das Bauprojekt“, so Kieback. „Parallel wird die Ausschreibung vorbereitet. Wir hoffen, den Auftrag dann im Spätsommer vergeben zu können.“

Frühester Baubeginn wäre dann Ende des Jahres – sollte der Auftrag zügig an Fachfirmen vergeben werden können. Für die Arbeiten selbst veranschlagt der Landesbetrieb eine Dauer von neun bis zwölf Monaten. „Nach derzeitigem Stand wird in dieser Zeit aber die jetzige Verkehrsführung beibehalten“, sagt Kieback. „Eine wechselseitige Verkehrsführung ist vom Tisch.“

Wechselseitige Tunnelsperrung geplant

Die allerdings könnte, samt zu erwartenden Staus, auf die Autofahrer zukommen, wenn der Landesbetrieb die Arbeiten an der Tunnelkette zwischen Königswinter und Bonn in Angriff nimmt. Spätestens seit 2010, als die Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln angepasst wurde, besteht Konsens, dass die drei Bauwerke, die zwischen 1981 und 1984 erbaut wurden, saniert werden müssen.

Geplant ist, die Fahrspuren in den Tunneln, an denen zeitgleich gearbeitet werden soll, in der Bauzeit wechselseitig zu sperren. In der Tunnelhälfte, in der gerade nicht gearbeitet wird, soll der Verkehr jeweils einspurig in Fahrtrichtung Bonn beziehungsweise in Richtung Königswinter geführt werden. Dazu müssen die Leitplanken auf den Mittelinseln entfernt und ein Übergang für den Verkehr geschaffen werden.

„Die Pläne für die Sanierung liegen seit 2012 in der Schublade“, sagt Kieback. „Weil es jedoch immer wieder Nachträge gab und der Bauboom nach wie vor anhält, sind mittlerweile auch die Kosten nicht mehr auf dem neuesten Stand.“ Die müssten nun angepasst und dann vom Bund genehmigt werden. „Wir hoffen jetzt darauf, das Projekt im Herbst vergeben zu können“, so Kieback. Möglicher Baustart: frühestens Frühjahr 2020. „In diesem Jahr, wie ursprünglich geplant, wird das definitiv nichts mehr.“

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