Königswinterer Kämmerer Dirk Käsbach will OB im Saarland werden

Königswinter · Die CDU in der 48.000-Einwohner-Stadt Neunkirchen hat den Beigeordneten für das Spitzenamt vorgeschlagen. Die saarländische Stadt ist seit 1975 fest in SPD-Hand. Das Angebot habe ihn überrascht, sagt Dirk Käsbach.

 Dirk Käsbach will OB in Neunkirchen im Saarland werden.

Dirk Käsbach will OB in Neunkirchen im Saarland werden.

Foto: Frank Homann

Der Königswinterer Erste Beigeordnete und Kämmerer Dirk Käsbach soll für die CDU im saarländischen Neunkirchen zur Wahl des Oberbürgermeisters antreten. Die offizielle Nominierung steht allerdings noch aus. Sie soll am 11. Dezember erfolgen.

Neunkirchen ist mit 48.000 Einwohnern nach Saarbrücken die zweitgrößte Stadt des Saarlandes. Die OB-Wahl findet am 26. Mai 2019, dem Tag der Europawahlen, statt. Käsbach war vom Ministerpräsidenten des Saarlandes, Tobias Hans, angefragt worden.

Bei einer Delegiertenversammlung am vergangenen Freitag wurde der 46-Jährige vom CDU-Stadtverband Neunkirchen als Kandidat vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Käsbach kennt das Saarland, er war zwei Jahre lang Dezernent in der Kreisverwaltung Merzig-Wadern, bevor er zum 1. Juni 2016 nach Königswinter wechselte.

In der Drachenfelsstadt wurde er Nachfolger seines Parteikollegen Ashok Sridharan, der im Herbst 2015 zum Bonner OB gewählt wurde. „Wenn man das Angebot bekommt, als OB zu kandidieren, kann man diesen Schritt nachvollziehen“, sagte Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz. Allerdings fände er es schade, seinen Stellvertreter nach der stets komplizierten Einarbeitungsphase schon wieder zu verlieren. „Ich drücke ihm aber natürlich die Daumen.“

Für die Neunkirchener "ein Glücksgriff"

Der Neunkircher CDU-Chef Henrik Eitel nennt Käsbach einen „echten Glücksgriff für Neunkirchen“. Karl Albert, Vorsitzender der Unionsfraktion im Neunkircher Stadtrat, betonte die Fachkompetenz und den „unvoreingenommenen Blick“ des Kandidaten. Er sei genau der Richtige.

Käsbach, Diplom-Verwaltungswirt und Master für Europäisches Verwaltungsmanagement, war Ordnungsamtsleiter in Wipperfürth, arbeitete anschließend fünf Jahre bei der Gemeindeprüfungsanstalt des Landes NRW. Danach war er für die Zentralen Dienste in Rüsselsheim verantwortlich, bevor er nach Merzig-Wadern im Saarland ging.

Vor seiner Bewerbung führte Käsbach in Königswinter einige Gespräche. „Es war mir wichtig, dass diejenigen, mit denen ich hier eng zusammenarbeite, gut mit diesem Schritt leben können“, sagte er. Umso mehr freue es ihn, dass die CDU Königswinter ihn bestärke, die Aufgabe anzugehen. Sie stehe voll hinter ihm.

Königswinterer CDU unterstützt seine Kandidatur

Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Roman Limbach sagte am Montag: „Käsbach hat eine enorme Expertise im kommunalen Bereich und in den zwei Jahren in Königswinter auch seine Führungsqualität und Kommunikationsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Zusammenarbeit mit den Bürgern ist genau sein Ding. Er ist jemand, der Verantwortung übernimmt, wenn er gefordert wird, und das unterstützen wir uneingeschränkt.“

Käsbach selbst war nach eigenem Bekunden zunächst verwundert, dass die CDU Neunkirchen auf ihn zukam. „Aber ich werde dort kein Einzelkämpfer sein, sondern mit den Akteuren vor Ort eng zusammenarbeiten. Die Stadt kann dieses Miteinander gut gebrauchen“, meinte er.

In Neunkirchen wird die Nominierung eines CDU-Kandidaten als Überraschung gewertet. Zuletzt war dort viel über Namen spekuliert worden. Käsbach fordert den derzeitigen Bürgermeister Jörg Aumann heraus, den die SPD nominierte. Der bisherige Oberbürgermeister Jürgen Fried steht nicht mehr zu Wahl. Seit 1975 gab es in Neunkirchen mit Peter Neuber, Friedrich Decker und Jürgen Fried nur drei Oberbürgermeister – alle Sozialdemokraten.

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