Glosse über die RSAG Die wöchentliche Begegnung mit dem Müllwagen

Meinung | Bad Honnef · Die meisten Autofahrer regen sich über Müllwagen auf, die ihnen den Weg versperren. GA-Redakteurin Claudia Sülzen hat einen völlig anderen Zugang zu den Müllwerkern. Mit Gelassenheit und Herzlichkeit.

Wenn die Müllabfuhr ihre Runden dreht, dann ist ein gelungener Start in den Tag garantiert – und das ist alles andere als Ironie. Denn während sich Autofahrer oft ärgern, wenn sie in schmalen Straßen hinter einem der Fahrzeuge der Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft (RSAG) festhängen und daran in Mimik oder auch in Gestik keinen Zweifel aufkommen lassen, ist das Zusammentreffen mit den RSAG-Müllwerkern für mich oft der erste Lichtblick des Tages.

Donnerstagmorgen, kurz vor acht Uhr. Ich mache mich auf den Weg zur ersten Runde mit dem Hund, oft auf gleichen, vertrauten Pfaden. In Richtung Annatal dann die erste Begegnung: Der Mitarbeiter der RSAG grüßt freundlich, und eine Streicheleinheit für den Vierbeiner gibt es obenauf. Zehn Minuten später und einige Straßen weiter wiederholt sich die Szene. Wieder kündet der charakteristische Geräuschmix aus „Stopp and Go“ des Wagens und dem Rollen der Tonnen auf dem Asphalt von den nahenden Müllwerkern. Das Grinsen des Mitarbeiters ist jetzt schon etwas breiter. Man kennt sich ja schließlich schon.

Auf dem Rückweg folgt die letzte Begegnung für diesen Tag. Müllwerkers Herzlichkeit: Der Mitarbeiter lacht, hält gut gelaunt drei Finger in die Höhe: Aller guten Dinge sind drei. Ein kurzer Plausch, noch einmal wird der Hund gekrault. Dann fährt das Team zügig seiner Wege, schließlich wartet noch jede Menge Arbeit auf dieser Tour.

Ich hingegen freue ich mich schon auf nächsten Donnerstag, wenn der Tag hoffentlich wieder mit einer solch netten Begegnung los geht. Und wenn man doch mal im Auto hinter einem Müllwagen hängt? Nicht ärgern, besser einfach freundlich winken. Und den Tag mit einem gegenseitigen Lächeln beginnen.

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