Outlet-Investor liefert nicht "Die Menschen in der Altstadt wollen Fortschritte sehen"

KÖNIGSWINTER · Bei der Diskussion um ein mögliches Factory Outlet Center (FOC) in der Königswinterer Altstadt geht es nicht voran. Grund: Der potenzielle Investor Ulrich Nordhorn von der Retail Development Group sah sich nicht der Lage, bis zur Sitzung der Arbeitsgruppe Altstadtentwicklung am Donnerstagabend seine Vorstellung für eine Planungsvereinbarung mit der Stadt vorzulegen.

Wie berichtet, will Nordhorn die von der Stadt bereits vor Monaten vorgelegte Planungsvereinbarung nicht unterschreiben, weil er diese als "Blankoscheck" empfindet, den er nicht bereit sei, auszustellen. Die Politik machte daher im Dezember ein Gegenangebot: Nordhorn sollte seine Vorstellungen auf den Tisch legen. Und der Projektentwickler betonte damals, er könne diese bis zum 8. Januar liefern. Dann jedoch informierte er die Verwaltung, dass er sich wegen der Feiertage und den damit verbundenen Mehrbelastungen dazu nicht in der Lage sehe.

Und auch nicht bis zur nächsten Sitzung im Planungsausschuss am 21. Januar. Seitens der Politik nahm man dies zur Kenntnis - und ist sich einig, dass Plan B für die betroffenen Flächen - Lemmerzgelände, Jass-Gelände und Bobby-Rheingoldgelände - vorangetrieben werden soll. Dabei muss die Stadt nicht von vorne anfangen - schon bevor Investor Nordhorn seine FOC-Pläne vorstellte, hatte es zahlreiche Überlegungen für die Altstadt gegeben, die unter anderem in einem Rahmenplan und einem Stadtmarketingkonzept festgehalten wurden. Auf diese Dinge will man nun aufbauen. "Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Wir müssen entscheiden, ob wir eine Einkaufs- oder eine Erlebnisstadt wollen", sagte Roman Limbach (CDU).

Die Uhren würden nicht auf Null gestellt. Aber damit es vorangehe und die Verwaltung auch agieren könne, brauche sie klare "Leitplanken". Und dazu könnte auch gehören, dass man sich festlege, dass nur noch auf dem Jass-Gelände, nicht aber auf den beiden anderen Arealen großflächiges Gewerbe möglich ist. Das wiederum würde dann das endgültige Aus für alle FOC-Pläne bedeuten. Joachim Hirzel (SPD) sagte: "Wir sind bereits tief in dem Prozess." Aber: "Die Menschen in der Altstadt wollen Fortschritte sehen." Lutz Wagner (Köwi) plädierte dafür, zweigleisig vorzugehen. Einerseits müssten für bestimmte Flächen - wie Jass- oder Lemmerzgelände - schnell konkrete Entscheidungen getroffen werden ("Da läuft uns die Zeit davon"), andererseits müsse aber auch an einem Leitbild für die Altstadt gearbeitet werden. "Das widerspricht sich ja nicht, dass kann durchaus parallel laufen."

In der kommenden Sitzung des Arbeitskreises, die spätestens Anfang Februar stattfinden soll, will sich die Politik dann aufzeigen lassen, wie der Prozess zur Konkretisierung und Aktualisierung des Rahmenplans aussehen könnte. Außerdem soll die Verwaltung eine Prioritätenliste vorlegen, welche Themen schon so weit gediehen sind, dass sie nun schnell angegangen und entschieden werden müssen. Zudem soll es einen Vortrag zum Thema Masterplan geben, den ein Bürger angeboten hatte.

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