Umgestaltung der Oberpleiser Ortsmitte Die Kirche rückt näher ans Zentrum

KÖNIGSWINTER · Es ist still geworden um die Pläne für eine Umgestaltung der Oberpleiser Ortsmitte. Zwar beschäftigte sich der dafür zuständige Arbeitskreis, dem neben Verwaltung und Politikern unter anderem auch die katholische Kirchengemeinde angehört, intensiv mit dem Thema - allerdings weitgehend ohne die Beteiligung der Öffentlichkeit. Die jüngste Sitzung besuchten gerade einmal zwei Bürger.

 Über die Planungen für die Oberpleiser Ortsmitte gebeugt: Cornelia Gamm und Anya Geider. Heute Abend werden die Pläne vorgestellt.

Über die Planungen für die Oberpleiser Ortsmitte gebeugt: Cornelia Gamm und Anya Geider. Heute Abend werden die Pläne vorgestellt.

Foto: Frank Homann

Das, so hoffen die beiden städtischen Sanierungsexpertinnen Cornelia Gamm und Anya Geider, wird bei der Bürgerinformation zum Integrierten Handlungskonzept am heutigen Dienstag anders sein. Dort soll den Bürgern nicht nur das überarbeitete Konzept vorgestellt werden, sie können auch überprüfen, ob die von ihnen eingebrachten Ideen umgesetzt wurden oder gerne auch noch einmal neue Anregungen in die Diskussion werfen. Das Konzept ist notwendig, damit die Stadt Fördergelder beantragen kann.

2013 hatte das Kölner Büro "Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen" Bürger, Hauseigentürmer und Geschäftsleute im Oberpleiser Ortskern angeschrieben und sie befragt. Dabei, so Gamm, war der Rücklauf bei den 116 angeschriebenen Bürgern bedeutend höher als bei den Betrieben. Immerhin beteiligten sich rund 60 Prozent der Bürger. Dass sich der Prozess so lange hinzog, hatte vor allem auch mit den Veränderungen in der katholischen Kirchengemeinde zu tun.

"Und da der Kirchplatz ein zentraler Punkt in dem Konzept ist, hat das alles ein wenig gedauert", so Geider. Umso mehr freut die beiden Planungsexpertinnen, dass sich die Kirche von sich aus für eine größere Öffnung ihres Geländes zur Stadt hin ausgesprochen hat. Auch des Themas Parkplätze am Kirchplatz werde man sich annehmen. "Natürlich", so Gamm, "braucht es an dieser Stelle Parkplätze. Aber nicht so viele, sonst bringen die Planungen nichts." Auch darüber will man sprechen. Ein weiterer wichtiger Baustein steht kurz vor der Vollendung: der Alte Zoll.

Das historische Gebäude, das - wie berichtet - von der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) gekauft und saniert wurde, hat einen neuen Betreiber gefunden und soll am Apfelsonntag, 6. September, eröffnet werden. Schon jetzt lässt sich zumindest von außen erahnen, dass dort ein echtes Schmuckstück entstanden ist. Doris Ledwig wird dort ein Weinlokal betreiben.

Die weiteren Schwerpunkte des Konzepts sind neben dem Kirchplatz der Busbahnhof, der Rathausplatz und der Park des Mathildenheims. Mit dem Thema Busbahnhof hat sich in der Vergangenheit bereits der Planungsausschuss beschäftigt, mit einem relativ ernüchternden Ergebnis. Viel wird sich letztendlich dort nicht verändern lassen. Eine Ausgliederung einiger Linien kommt nicht infrage. Daher lässt sich kaum mehr Raum für Außengastronomie gewinnen. Gamm: "Da machen die Verkehrsbetriebe auch klare Vorgaben." Zur Diskussion steht daher vor allem eine optische Aufwertung und der barrierefreie Ausbau.

Beim Thema Rathausplatz und Park steckt man bei den Überlegungen noch ganz in den Kinderschuhen. Klar ist, dass das Rathaus saniert werden muss. Die Planer empfehlen an dieser Stelle eine Art Entree, um deutlich zu machen: Hier beginnt die Oberpleiser Ortsmitte. "Auch dazu können die Bürger gerne Anregungen geben."

Und natürlich soll der Bürgerdialog mit der heutigen Veranstaltung noch nicht abgeschlossen sein. "Wir überlegen beispielsweise beim Park am Mathildenheim, mit Gruppen Spaziergänge über das Gelände zu machen. Mal speziell Kinder einzuladen", so Geider. Denn der Park soll zwar denkmalgerecht umgestaltet werden, aber wie genau das aussehen soll und ob das Gelände zum Beispiel einen Spielplatz oder eine multifunktionale Bühne erhalten soll - auch dabei sollen die Bürger ein Wort mitreden.

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