Siebengebirgsmuseum Die Besucherzahlen stagnieren

KÖNIGSWINTER · Die Besucherzahlen im Siebengebirgsmuseum in der Altstadt stagnieren auch zweieinhalb Jahre nach der Neueröffnung im September 2011. 2012 und 2013 lagen sie bei jeweils nur knapp über 10.000 Personen.

 Ein Schmuckkästchen ist das Siebengebirgsmuseum besonders nach seiner Erweiterung und Neueröffnung im Jahr 2011. Angesichts dessen sind die Besucherzahlen enttäuschend.

Ein Schmuckkästchen ist das Siebengebirgsmuseum besonders nach seiner Erweiterung und Neueröffnung im Jahr 2011. Angesichts dessen sind die Besucherzahlen enttäuschend.

Foto: Frank Homann

Das geht aus dem Bericht von Museumsleiter Elmar Scheuren zur Arbeit der Einrichtung für den morgen tagenden Museumsbeirat hervor. Auch wenn die Reaktionen des Publikums unverändert sehr positiv seien, reichte das nicht aus, um mehr Besucher anzulocken. Scheuren führt die Zurückhaltung auf mehrere Gründe zurück.

Zum einen sei die Nachfrage seitens der Schulen feststellbar zurückgegangen. Im vergangenen Jahr habe es nur 35 Führungen für Schulklassen gegeben, 2012 noch 38. In den Jahren 2007 bis 2008, also vor der rund drei Millionen Euro teuren Erweiterung des Museums, hatten noch rund 70 Klassen das Museum besucht, in früheren Jahren sogar noch mehr.

"Die offenbar stark gestiegenen innerschulischen Anforderungen lassen die Nutzung außerschulischer Lernorte - so auch und vor allem Museen - in den Hintergrund treten", heißt es in dem Bericht. Auch bei der Bekanntmachung über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter seien kaum messbare Auswirkungen feststellbar.

Einen weiteren Grund "für die zahlenmäßig unbefriedigende Bilanz" sieht der Museumsleiter in der geringen Bekanntheit der Einrichtung, zumindest über den lokalen und regionalen Rahmen hinaus. Mehrere Medienberichte zur Jahreswende 2013/2014, die auch überregional verbreitet worden wären, hätten sich unmittelbar niedergeschlagen.

In den sonst eher besucherschwachen Monaten Januar und Februar seien 1570 Besucher, darunter 23 Gruppenbesuche mit Führungen, gekommen. Ein Jahr zuvor hatte die Zahl noch bei 963 Besuchern, darunter sieben Gruppen, gelegen. Weil das Geld fehlt, seien die Möglichkeiten, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren, allerdings sehr begrenzt. Stattdessen müsse man auf Museumsaktivitäten und Sonderveranstaltungen setzen.

Die schon immer intensive Kooperation mit anderen Institutionen in Königswinter wird in diesem Frühjahr durch eine bereits länger angestrebte Zusammenarbeit bereichert. Mit einem Kombiticket unter dem Titel "Erlebnis Rheinromantik" können die Drachenfelsbahn, Schloss Drachenburg, die Stiftung Naturschutzgeschichte und das Siebengebirgsmuseum miteinander verbunden werden. Erwachsene, die die drei Einrichtungen mit der Zahnradbahn besuchen wollen, zahlen seit dem 5. April im Normaltarif nur noch 16 statt bislang 20 Euro, Kinder acht statt zwölf Euro.

Zurzeit zeigt das Siebengebirgsmuseum die Sonderausstellung "Kampf um den Rhein". In deren Mittelpunkt steht das Ende Napoleons und der "Landsturm" vom Siebengebirge. Die sehr aufwändig recherchierte Ausstellung ist noch bis zum 21. Mai zu sehen. In der ständigen Ausstellung zur "Rheinromantik", auf die sich die Einrichtung spezialisiert hat, ist zurzeit die fünfte Auswahl aus der Sammlung eines Privatmanns seit der Neueröffnung zu sehen. Die ausgestellten Werke stehen unter dem Titel "Sagen und Burgen am Rhein."

Sonderausstellung: Preußen am Rhein

2015 sind viele Veranstaltungen und Aktionen zur 200-jährigen Zugehörigkeit des Rheinlandes zu Preußen geplant. Das Projekt mit dem Titel "Danke Berlin! 200 Jahre Preußen am Rhein" wurde von der "Region Köln/Bonn" und dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz initiiert.

Das Siebengebirgsmuseum hat die Möglichkeit, sich mit einer Sonderausstellung mit dem Arbeitstitel "Denkmalkult am Drachenfels" und einer Vortragsreihe mit dem Arbeitstitel "Preußische Notizen" an dem Projekt zu beteiligen. Für die beiden Programmpunkte könnten Fördermittel beantragt werden. Über die Beteiligung müssen noch der Museumsbeirat und der Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft beschließen.

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