Konzert im Siebengebirgsmuseum Deutsche Lieder und Fotos voller Emotionen

Königswinter · Die Gruppe „3_ORENDA“ begeisterte in der Veranstaltungsreihe „Goodbye Blue Monday“ die Besucher im Königswinterer Siebengebirgsmuseum.

 Soul in der Stimme: Betty LaMinga bei ihrem Auftritt vor rund 80 Besuchern im Siebengebirgsmuseum.

Soul in der Stimme: Betty LaMinga bei ihrem Auftritt vor rund 80 Besuchern im Siebengebirgsmuseum.

Foto: Frank Homann

Jennifer Wolfs Fotos hingen schon preisgekrönt in New York und Budapest. Und Betty LaMinga träumt davon, vom Goethe-Institut mit ihrer Band durch die ganze Welt geschickt zu werden, um überall das deutsche Liedgut vorzustellen. Jetzt machten die beiden Künstlerinnen Station im Siebengebirgsmuseum. Dorthin hatte die Gruppe „3_ ORENDA“, die Erfinder der Veranstaltungsreihe „Goodbye Blue Monday“ mit Kunst und Musik an einem Montag und an einem besonderen Ort, eingeladen. Es war das zweite Konzert nach der Premiere in der Meerkatze, wo von Axel Wendelberger sowie Dave und Andrea Deighton die „Orenda-Idee“ geboren wurde.

Im Museumsgarten lauschten rund 80 Besucher den Liedern von Betty LaMinga. „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Die Gedanken sind frei“ waren zu hören. Und als der Mond als ziemlich dicke Scheibe romantisch über den Dächern der Altstadt auftauchte, sang die gebürtige Dortmunderin „Der Mond ist aufgegangen“. Allerdings etwas anders, als dieses Schlaflied allgemein bekannt ist. Betty LaMinga trug ihr Stück im Motown-Stil vor. Motown ist ein Schachtelwort aus Motor und Town und nimmt Bezug auf die Autostadt Detroit, in der 1959 die Plattenfirma Motown gegründet wurde, die sich mit Soulmusik einen Namen machte.

Betty LaMinga widmet sich seit 1998 diesem Genre. Die ausgebildete Sängerin und Schauspielerin mit der „Hammer-Stimme“ stellte ihr vielseitiges Können vor allem auch in dem Moment unter Beweis, als sie technische Probleme einfach „überspielte“. Die Besucher durften mitsingen, etwa beim Titel „Schuld war nur der Bossa Nova“. Aber vor allem hat sich Betty LaMinga auf die Fahne geschrieben, deutsches Liedgut und vor allem die Volkslieder der Jugend wieder vertrauter zu machen. Dazu gibt es eine CD mit dem Titel „Save the German Liedgut“ dieser „Botschafterin des Volksliedes“.

Während der Veranstaltung konnten im Museum Fotografien von Jennifer Wolf besichtigt werden, die in Oberpleis aufgewachsen ist. Die Profi-Fotografin, die beruflich hauptsächlich in der Industriefotografie tätig ist, hat ihre Ausbildung an der Foto-Akademie Köln absolviert. Ein Hingucker stellte das große Foto „Mother and Father Earth“ dar. Ein Mann und eine Frau mit langen Rasta-Zöpfen liegen ganz entspannt und versunken auf der Erde. Erdverkrustet der Bauch der schwangeren Frau. „Ich hatte das Paar im Schwimmbad gesehen und sie einfach gefragt, ob ich sie nicht fotografieren dürfte.“ Das musste aber schleunigst passieren. Jennifer Wolf: „Wenige Stunden nach dem Fotoshooting wurde das Kind geboren.“ Die Aufnahme wurde in Budapest ausgestellt. Das Foto „Carnivore“ wurde vom „New York Center For Photographic Art“ (NYCFPA)unter mehr als 660 Bildern ausgewählt und prämiiert und befindet sich in der Online-Galerie und im Katalog des „NYCFPA“. Es zeigt eine Frau, die alle wilden Emotionen herauslässt und die Jennifer Wolf beim Shooting aus ihr „herausgekitzelt“ hat. Ein Porträt von Wolfs Schwester wird die Fotokünstlerin bei der nächsten Documenta in Köln unter dem Titel „Coriolis Force“ präsentieren. Für Effekte sorgt in diesem Fall das mit Mehl bestäubte Gesicht. Thema des Bildes ist die emotionale Fülle. „Das freie Arbeiten ist ein Kontrast zur Werbefotografie“, so Jennifer Wolf.

Aber in beiden Fällen kommt es ihr auf die Ästhetik an, die sie mit der technischen Genauigkeit der Fotografie, einem Auge für Komposition und mit ihrer Intuition für Stimmungen erzielt. Dabei lässt Jennifer Wolf dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen.

Die Ausstellung „Earth Bound“ mit den Fotografien von Jennifer Wolf ist nun im Atelier Meerkatze, mit Finissage im Herbst, zu sehen.Besichtigungstermine können mit Axel Wendelberger, 0 22 23/2 95 86 00, E-Mail: axel@wendelberger.com vereinbart werden. Weitere Infos unter ; www.wendelberger.com.

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