Proklamation in Königswinter-Bockeroth Der Bauernhof wird zur Hofburg

BOCKEROTH · Bei dem neuen Bockerother Dreigestirn werden Träume wahr. Prinzessin Katja (Braun), Prinz Daniel II. (Jonen) und Bauer Marc (Grohmann) wohnen in der Stieldorfer Mühle unter einem Dach.

 Prinzessin Katja überreicht Bürgermeister Peter Wirtz den Orden der Bockerother Karnevalisten.

Prinzessin Katja überreicht Bürgermeister Peter Wirtz den Orden der Bockerother Karnevalisten.

Foto: Frank Homann

Manchmal werden Märchen wahr – im Karneval zum Beispiel passiert dies immer wieder. Da werden aus Menschen wie du und ich Prinz und Prinzessin oder aus einem ganz normalen Landwirt ein stolzer „Buur“ im Dreigestirn. Katja Braun zum Beispiel hatte sich immer schon einen Prinzen an ihrer Seite gewünscht: Seit Samstag nun steht er leibhaftig an ihrer Seite – als Prinz Daniel II. (Jonen) von Bockeroth. Zwar sei der Prinz ihrer Träume eigentlich auf einem weißen Pferd und nicht in weißen Strumpfhosen erschienen, „aber ich nehm dich auch so“.

Die Session wird rauschend

Und so regieren beide von nun an Seite an Seite in Bockeroth und Düferoth. Dritter im Bunde ist Bauer Marc (Grohmann). Als echter Landwirt hatte er selbstverständlich einer zweiten Amtszeit zugesagt. Praktischerweise wohnt das Dreigestirn unter einem Dach in der „Stieldorfer Mühle“, die somit kein ganz normaler Bauernhof mehr ist, sondern eine echte Hofburg.

Unter der neuen Regentschaft können sich die Jecken in Bockeroth und Düferoth auf eine rauschende Session freuen: „Die Prinzessin kommt aus Beuel, der Prinz aus Bockeroth – bei einer solchen Kreuzung aus dem schönsten Stadtteil Bonns und dem schönsten Stadtteil Königswinters, was soll da schon schief gehen“, prophezeite Bürgermeister Peter Wirtz, der das neue Dreigestirn am Samstag im Saal „Op de Hüh“ offiziell in Amt und Würden erhob.

Daniel ist quasi der geborene Prinz

Zudem sind alle Drei Karnevalisten durch und durch: Prinz Daniel ist seit 16 Jahren aktives Mitglied der KG und bekleidet derzeit in Personalunion das Amt des 1. Vorsitzenden, Schriftführers und Kassierers. Im normalen Leben sorgt er als Kriminalkommissar für Recht und Ordnung. Sein karnevalistischer Werdegang ist quasi genetisch vorprogrammiert: Seine Mutter Rosemarie war – mit Daniel im dritten Monat schwanger – Prinzessin in Bockeroth, an der Seite von Papa Wolfgang (Jonen).

Die Prinzessin ist ein echtes Beueler Mädchen und stammt ebenfalls aus einer durch und durch jecken Familie. Mutter Hildegard und die jüngste Schwester Linda sind, wie die neue Bockerother Regentin, mit Leib und Seele im Alten Beueler Damenkomitee aktiv. Bruder Peter ist Mitglied des Reitercorps der Beueler Stadtsoldaten. Und als Krönung des Ganzen ist Schwester Luisa in dieser Session Wäscherprinzessin in Beuel.

Beueler Wiever, Bockerother Junge, sin dem Herrjott joot jelunge

Kein Wunder also, dass es für Prinz Daniel nach eigener Aussage keinen schöneren Zeitpunkt für die Erfüllung seines Kindheitstraums, „Einmol Prinz zo sin“, hätte geben können, als jetzt. „Feiert mit mir auf allen Straßen und in allen Gassen. In diesem Sinne hoch die Tassen“, lautete denn auch die Aufforderung an die jecken Untertanen. Gefeiert wird in Bockeroth in dieser Session unter dem passenden Motto „Beueler Wiever, Bockerother Junge, sin dem Herrjott joot jelunge“.

Prinzessin Katja macht neugierig auf den Prinzenwagen

Krönung wird natürlich der Rosenmontagszug sein und auf den dürfen die Narren besonders gespannt sein. „Wir haben einen ganz tollen Prinzenwagen und ich freu mich riesig darauf, damit durch die Straßen zu fahren“, so Prinzessin Katja. Und damit bloß das Wetter mitspielt, sollen nach Vorgabe der närrischen elf Gebote des Dreigestirns Engel an Rosenmontag den Zug begleiten. Im Gegenzug, so lautet das Versprechen, soll es Kamelle regnen.

Eine Überraschung machte die Proklamation am Samstag perfekt: Heinz-Peter Schmitz, Geschäftsführer des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel überreichte dem neuen Dreigestirn den Prinzenorden des Verbandes. Das Alte Beueler Damenkomitee, das sich die Teilnahme an der Proklamation nicht nehmen ließ, hatte diese besondere Auszeichnung eigens beantragt.

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