Brandruine in Königswinter abgerissen Der Bagger leistet ganze Arbeit

KÖNIGSWINTER · Nach mehr als 20 Jahren wird die Brandruine an der Hauptstraße abgerissen.

 Nur ein Schutthaufen ist von den Gebäuden an der Hauptstraße übriggeblieben.

Nur ein Schutthaufen ist von den Gebäuden an der Hauptstraße übriggeblieben.

Foto: Frank Homann

Ein weiterer Schandfleck in der Altstadt verschwindet. Beim Abriss der Brandruine an der Hauptstraße 443 und der beiden benachbarten Gebäude 445 und 447 leisten die Bagger zurzeit ganze Arbeit. An ihrer Stelle entstehen moderne Wohn- und Geschäftshäuser. Vor weit mehr als 20 Jahren, Anfang der 1990er Jahre, hatte ein Brand das dortige Wohn- und Geschäftshaus zerstört. Jahrzehnte stand dort nur noch eine Ruine. Im Rahmen der Altstadtsanierung erwarb die Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) das Gebäude.

Dabei kam es im Jahr 2004 bei der Zwangsversteigerung allerdings zu einer Panne, weil die Wirtschaftsförderungsgesellschaft nur einen Geschäftsführer zu dem Termin entsendet hatte. Bei derartigen Rechtsgeschäften sind jedoch zwei Unterschriften erforderlich. So ging die Brandruine an einen Oberdollendorfer, der das Objekt später dann aber doch an die Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft verkaufte. In den Folgejahren kaufte die WWG auch noch die beiden Nachbarhäuser.

"Der Abbruch läuft planmäßig", konnte WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz am Dienstag vermelden. Bis Ende des Jahres soll das Gelände komplett geräumt sein. Dann könnte im Januar mit dem Rohbau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2016 avisiert. Insgesamt entstehen in dem neuen Gebäude 287 Quadratmeter Gewerbefläche im Erdgeschoss sowie 692 Quadratmeter Wohnfläche.

Im ersten Obergeschoss sind zwei barrierearme Wohnungen geplant, im zweiten und dritten Obergeschoss sind jeweils zwei Maisonettewohnungen (über zwei Stockwerke verteilt) vorgesehen. Die Fassade des Gebäudes wird so strukturiert, dass optisch an die drei Häuser, die früher dort standen, angeknüpft wird.

Der städtische Planungs- und Umweltausschuss hatte dem Entwurf im Januar zugestimmt, nachdem der erste Entwurf von Teilen der Bürgerschaft heftig kritisiert worden war. Auf eine Historisierung, wie beim ersten Entwurf, wurde verzichtet.

Mit dem Gebäude an der Hauptstraße verschwindet die letzte von drei Brandruinen, die in der Vergangenheit das Bild der Altstadt geprägt hatten. Die Ruine an der Bahnhofsallee 1, wo es 2001 einen Großbrand gegeben hatte, wurde 2010 abgerissen.

Das Gelände wurde inzwischen neu bebaut. Ebenfalls an der Hauptstraße, jedoch im Bereich der Fußgängerzone, war im Februar 2005 die Wohnetage über einem Imbiss ausgebrannt, das Gebäude wurde kurz darauf abgerissen. Lange Zeit klaffte dort eine hässliche Baulücke.

Auch diese ist einer Neubebauung gewichen. Andreas Pätz ist jedenfalls zufrieden. "Das ist so bei der Stadtentwicklung. Wenn es gut werden soll, braucht es Zeit, auch wenn viele Leute der Meinung sind, es müsste alles viel schneller gehen", sagt er.

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