Tag des offenen Ateliers in Unkel Das Spiel von Wasser, Licht und Farben

UNKEL · Mehr als ein Dutzend Künstler und Kunsthandwerker verrieten beim Tag des offenen Ateliers in Unkel, wie sie arbeiten und wo sie Inspiration finden.

 Kunst aus Kaninchendrahtl: Martine Seibert Raken, „TheRhinePrize“-Gewinnerin 2015, zeigte im Freien ihre Objekte.

Kunst aus Kaninchendrahtl: Martine Seibert Raken, „TheRhinePrize“-Gewinnerin 2015, zeigte im Freien ihre Objekte.

Foto: Frank Homann

Bei den Tagen des offenen Ateliers öffneten 14 Künstler und Kunsthandwerker der Kulturstadt am Rhein am Wochenende jeweils von 11 bis 18 Uhr wieder ihre Türen für interessierte Gäste. Diese nutzten zum dritten Mal nach 2015 und 2016 die einzigartige Gelegenheit und besuchten die Ateliers in Unkel und Scheuren, um so Einblick in die Arbeitswelt der Kreativ-Schaffenden zu gewinnen und neben den Arbeitstechniken und Materialien auch etwas über die Inspiration und Motivation der Künstler zu erfahren.

Britta Bellin-Schewe war im Atelier der Frischholz-Designerin Andrea Schwank zu Gast. Schwank hat etwa dicke, geglättete Lärchenäste verbunden und mit einem Geflecht aus Haselnussruten gefüllt. Bellin-Schewe zeigte „Kunst aus der Presse“: Durch unzählige Wiederholungen und Anordnungen von Zeitungsausschnitten, auf denen etwa das „Problem-Gewehr G 36“ zu sehen ist, vermittelt sie den Eindruck, die politische Welt ließe sich geradezu spielerisch auf die Leinwand bannen. „Wenn man sich jedoch intensiver mit den aneinander gereihten Collagen beschäftigt, wirken diese nach“, sagte Bellin-Schewe.

Ausgesprochen lustig ging es bei den Goldschmiedinnen Annette Bloch und Sonja Salehi zu, die im „Rheinblick-Laden“ ihre Werkstatt aufgebaut haben, der mittwochs bis freitags von 11 bis 18 Uhr geöffnet ist. „Meine Mutter Trudi Schroeder hat für uns große Bilder von Tieren gemalt, die Schmuck tragen“, berichtete Salehi. Von diesen Bildern gab es kleine Postkarten, wie etwa von einem Straußenbaby, von dessen Kopf echte Ohrringe baumelten.

Das Spiel von Wasser, Licht und Farben in der fast magischen Formenvielfalt bewegten und gefrorenen Wassers hatte Ulrike Paulmann mit der Kamera eingefangen. Sie beteiligte sich im Atelier von Gabriela Mrozik an der Foto-Ausstellung „Fluid(um)“. Der benachbarte Galerist und Künstler Lars Ulrich Schnackenberg führte am Samstagnachmittag in die Arbeiten ein.

Im großen Atelier der Interior-Art-Designerin Martine Seibert-Raken zeigte Jürgen Baas „Nützliches für den Haushalt“ und an der Frankfurter Straße luden die Gitarristen Michael und Emanuel Hommerich sowie Dorothee Droste mit „Kunst zum Anziehen“ Besucher ein.

Im großen Garten der Keramikerin Nicole Hahn in der Freiligrathstraße zeigte der Fotograf Nikolaus Wilhelmi seine „LichtBilder“, abstrakte Fotografien mit gezielter Licht- und Farbentfaltung. „Ich verzichte auf eine digitale Nachbearbeitung meiner Aufnahmen, sodass die Betrachter genau das sehen, was ich im flüchtigen Moment der Aufnahme empfunden habe“, erläuterte der Sinziger, der einen besonderen Prozess zur Herstellung seiner Fotografien entwickelt hat.

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