Kunsttage in Königswinter Das Siebengebirge wird zur Galerie

Königswinter · Rund 60 Künstler an 20 Orten: Mit neuen Ideen, Orten, Kooperationen und Projekten findet von Donnerstag bis Sonntag, 22. bis 25. September, die 15. Ausgabe der Kunsttage Königswinter statt.

Rund 60 Künstler haben für die viertägige Veranstaltung an mehr als 20 Orten im Siebengebirge ein Programm gestaltet. Eine Neuerung macht sich dabei bereits am Eröffnungstag bemerkbar, wie Organisatorin Franca Perschen erklärt: Haben in den Vorjahren alle Veranstaltungsorte nacheinander die Eröffnung gefeiert, werden die Kunsttage in diesem Jahr für alle von Bürgermeister Peter Wirtz und Heinz Zöller, Chef der Lokalen Agenda 21/AG Kunst und Kultur, eröffnet. Termin ist am Donnerstag, 22. September, um 19 Uhr im Kunstforum Palastweiher.

„Der Eröffnungsmarathon ist raus“, sagt Perschen, die gleichwohl nicht ausschließt, dass einzelne Veranstaltungsorte eigene Eröffnungsfeiern vorbereiten. Neu ist ebenfalls eine „Kernöffnungszeit“: Am Freitag von 16 bis 19 Uhr, am Samstag von 14 bis 19 Uhr sowie am Sonntag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr haben die meisten Ausstellungsorte geöffnet. Zudem enden die Kunsttage bereits am Sonntag, nicht erst am Montag wie in den vergangenen Jahren.

Mit „Tal.Berg“ haben die Kunsttage erstmals auch einen eigenen Titel. Das Thema sei bewusst so gewählt worden, um „klarzumachen, wie groß Königswinter ist und um die einzelnen Teile zusammenzubringen“, so Perschen. Der Fokus liege in diesem Jahr auf dem „Zusammenbringen“ und „Verbinden“. So seien zum Beispiel der Drachenfels und die Remise in der Altstadt wie auch das Weinlokal „Alter Zoll“ in Oberpleis und der Kleinkunstkeller „Hautnah“ in Bad Honnef kulturelle Verbindungen eingegangen. Zudem wurden auch die „Open Houses“ räumlich aufgeteilt: Am Samstag öffnen die Galerien im Tal, am Sonntag auf dem Berg. So könnten die Künstler auch die anderen Galerien besuchen.

Neben dem Kleinkunstkeller „Hautnah“ ist auch der Kunstraum Bad Honnef in diesem Jahr mit dabei: eine Premiere, denn erstmals sind auch Veranstaltungsorte aus Bad Honnef an den Kunsttagen beteiligt. Bei der 15. Auflage werden mit Berg und Tal sowie Königswinter und Bad Honnef jedoch nicht nur Orte miteinander verbunden.

Ein besonderes Projekt verbindet auch Religionen, stellt Perschen heraus: Die Honnefer Künstlerin Susanne Krell hat das Konzept „Anschauen_Verbinden“ entwickelt, bei der die evangelische Christuskirche, die in den vergangenen Jahren bereits Ausstellungsort war, mit der DITIB-Moschee und der St. Remigiuskirche verbunden werden. So ist ein Kunstprojekt entstanden, das parallel in den drei Glaubensräumen stattfindet und diese mittels einer Installation miteinander verbindet, verrät Franca Perschen.

Auch für sie persönlich sind die Kunsttage in diesem Jahr eine Premiere – als Organisatorin. Perschen ist Projektleiterin des 3K_kreativ.kontor.koenigswinter, einer Initiative der Lokalen Agenda 21/AG Kunst und Kultur sowie der Firma C. Gerhardt GmbH & Co. KG. Mit angestoßen hat das Projekt Tom Macke, Geschäftsführer des Unternehmens und Urenkel des Malers August Macke. 3K ist ein kulturelles Koordinationsbüro für das Siebengebirge und zunächst als Pilotprojekt angelegt.

„Es ist gut, wenn man von außen auf die Veranstaltung schaut“, sagt Perschen über ihre Premiere. „Es ist wichtig zu schauen, wo es möglicherweise noch Potenzial gibt.“ Auch die verschiedenen Veranstalter scheinen von den Neuerungen angetan: „Es gab nur positive Rückmeldung von allen Seiten“, sagt Perschen. Sie habe „viel Mithilfe“ erfahren.

So habe ihr Barbara Baltes, die während der Kunsttage ihre Arbeiten in Oberdollendorf zeigt, Unterstützung angeboten und weitere Künstler aus dem Ort zum Mitmachen aufgefordert. Mit Erfolg: Insgesamt sieben Künstler aus Oberdollendorf beteiligen sich an den Open Houses. Perschen sieht die 15. Kunsttage als „einen Anfang“. Wie es nach Ende des Pilotprojekts weitergeht, und wie die Kunsttage im kommenden Jahr aussehen werden, ist indes noch offen.

Eine Übersicht über das komplette Programm der Kunsttage gibt es auf der Homepage der Kunsttage.

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