Kommentar Das Bestellte wird geliefert

Dass den Politikern in Königswinter angesichts der Summe von 2,4 Millionen Euro für einen Sprungturm für das geplante Hallenbad die Spucke wegbleibt, kann man verstehen. Aber auch die anderen Varianten überschreiten die Obergrenze des jährlichen Betriebskostenzuschusses, den die Politik festgelegt hat.

Ist das Thema damit vom Tisch? Bekommt Königswinter nun ein - wie es die Opposition spitz formulierte - Planschbecken?

Das ist eine Frage, die vier Wochen vor der Wahl nicht ohne Sprengstoff ist. Denn ein Hallenbad, in dem keine Schwimmabzeichen abgelegt werden können - das dürfte nicht nur die DLRG auf die Palme bringen. Viele Eltern wählen Hallenbäder danach aus, welche Schwimmkurse dort für die Kinder angeboten werden.

Zumindest der künftige Betreiber, die Schwimmtreff GmbH, hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, man rechne mit geringeren Besucherzahlen, weil die Kurse nicht mehr angeboten werden können.

Die Politiker von CDU, FDP und Grünen haben die kleine Version bestellt, sie wird nun geliefert. Die Tatsache, dass in diesem Bad keine Ausbildung stattfinden kann, war bekannt. Nur wenn die Politik ordentlich drauflegt, kann sie noch Wahlgeschenke machen.

Wahrscheinlicher ist aber - auch nachdem die Kommunalaufsicht der Stadt empfohlen hat, erst nach der Unterzeichnung der ÖPP-Verträge nachzuverhandeln -, dass die Entscheidung erst der neue Rat fällt. Mehr Geld wird dann nicht in der Kasse sein.

Die Chance, dass der Investor die Extras deutlich billiger anbietet, ist gering. Vielleicht wäre es da ehrlicher, jetzt das Thema endgültig zu entscheiden.

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