Vorstellung in der Aula CJD-Schüler präsentieren Praktikumserlebnisse kreativ

KÖNIGSWINTER · Ob der Praktikumsbericht in Gebärdensprache, Filme oder verschiedenste Bilder: Zehntklässler des CJD haben ihre Erfahrungen während ihres sozialen Einsatzes auf kreative Weise präsentiert.

 Jarne Wimmer bei seiner Präsentation in Gebärdensprache.

Jarne Wimmer bei seiner Präsentation in Gebärdensprache.

Foto: Frank Homann

Zunächst absolvierten sie ihr Sozialpraktikum, dann setzten die 120 Zehntklässler des CJD-Gymnasiums die Erfahrungen dieser drei Wochen künstlerisch um: Sie komponierten, dichteten, schrieben Geschichten, drehten Filme, bastelten oder malten – und beim Kreativabend in der voll besetzten Aula führten sie die Ergebnisse vor und präsentierten sie in einer Ausstellung. Jarne Wimmer hatte sogar Gebärdensprache gelernt und berichtete in dieser Form über seinen Einsatz.

Eltern und Lehrer waren zu dieser Veranstaltung gekommen, aber auch Schüler aus der Stufe neun, die sich schon mal darüber informieren wollten, was sie im kommenden Schuljahr erwartet. Seit 23 Jahren engagieren sich CJD-Schüler der zehnten Klassen – inzwischen weit über 2000 – unter dem Motto „Geben und Nehmen“ in Kindergärten, Kinder- und Altenheimen, Behindertenwerkstätten, Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen. Nach dem Berufspraktikum in der neunten Klasse ist dieses Praktikum eine Möglichkeit, das Sozialverhalten zu schulen und zu fördern, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und christliche Werte zu leben.

Völlig unterschiedliche Erlebnisse

Die Teilnehmer mussten sich zunächst um die Stellen bewerben. Geleitet wurde das Praktikum von Stephan Prinz und Luc Rod von der Fachschaft Pädagogik, denen die Schüler an diesem Abend für ihre Unterstützung herzlich dankten.

Völlig unterschiedlich waren die Erlebnisse. Jakob Larisch kümmerte sich beispielsweise in einer Grundschule um einen Jungen mit Lernbehinderung und um ein Mädchen, das die deutsche Sprache nicht beherrschte. In einem Kindergarten arbeitete Ilenia Collu, die zu ihrer Geschichte die Hände von Kindern, Erziehern und ihre eigenen auf Leinwand einblendete. Andere wirkten auf einer Krebsstation im Krankenhaus oder auf der Geburtsstation. So entstand eine Zeichnung mit dem Motiv eines Babys von Leonie Victoria Schieritz.

Räume nachgebaut

Alexandra Stappler brachte das Gesicht eines alten Mannes auf Papier, eine Hälfte von Trauer und Schmerz verzerrt, die andere heiter, um die Geborgenheit durch die Familie auszudrücken. Kilian Paffhausen war im Linzer Montessori-Kinderhaus – er baute für die Veranstaltung die Räume nach, in denen er sich mit den Mädchen und Jungen beschäftigte: vom Bauraum über die Turnhalle und das Atelier bis zum Sinnesraum.

„Mich hat beeindruckt, wie verschieden die Kinder sind. Ich wollte gern im Kindergarten arbeiten.“ Ein Schüler erzählte von seiner Arbeit in einem Heim, in dem Kinder aus zerrütteten Familien leben. Er schilderte die anfängliche Scheu seiner Schützlinge. „Wir haben uns zusammengerauft. In der dritten Woche haben sie mir Bilder gemalt und mich umarmt“, berichtete der CJD-Schüler sehr bewegt.

Musikalische Untermalung

Jamila Vahle war in einer Sprachfördergruppe im Oberpleiser Gymnasium aktiv, machte Unterricht mit ihnen, begleitete sie in die Bücherei, las und sprach mit ihnen. Ein Junge aus dieser Gruppe besucht seit ihrem Einsatz die CJD-Realschule. „Ich wollte mit jungen Menschen arbeiten wie alle aus meiner Familie.“

Laura Kirsten möchte Ärztin werden. Sie absolvierte ihr Praktikum in der Orthopädie der Beta-Klinik. Sie war auf Station, beim Physiotherapeuten, in der Radiologie. Diese Zeit bestärkte sie in ihrem Berufswunsch. Katharina Göckel schrieb die Geschichte einer alten Dame auf, die über ihr Leben erzählt. Malte Hesse hatte eine Skulptur geschaffen – zwei Männer aus Draht und Alufolie mit jeweils einem Bein, die sich gegenseitig stützten. Und das war die eigentliche Botschaft dieses Praktikums: Geben und Nehmen.

Eine Schülerin betonte in ihrem Vortrag: „Wenn man etwas gibt, bekommt man immer etwas zurück, ein Lächeln, ein Dankeschön ...“ Untermalt wurde dieser Abend musikalisch von Nyomi Zhang, Thea Borstell sowie von der Band von Luc Rod mit den Sängern Jaqueline Jansen und Luka Markic.

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