Kloster Heisterbach Cellitinnen feiern 100-jähriges Jubiläum

Heisterbach · Ab 1919 brachten die Schwestern der Cellitinnen das klösterliche Leben zurück in die Abtei in Heisterbach. Zum Jubiläum errichtete die Stiftung der Cellitinnen nun einen Gedenkstein vor dem Kloster Heisterbach.

 Der neue Gedenkstein erinnert an die Ankunft der ersten beiden Schwestern im heruntergekommenen Kloster.

Der neue Gedenkstein erinnert an die Ankunft der ersten beiden Schwestern im heruntergekommenen Kloster.

Foto: Frank Homann

Rund 800 Jahre geht die Geschichte von Heisterbach zurück. Vor 100 Jahren zog nach der Säkularisation mit der Genossenschaft der Cellitinnen wieder klösterliches Leben in die Abtei Heisterbach ein. In einer Festmesse in der Klosterkirche, auf den Tag genau ein Jahrhundert nach Ankunft der ersten beiden Schwestern im Jahr 1919, schilderte Weihbischof Dominikus Schwaderlapp die Situation, die sie vorfanden: Der ausgebrannte, überwucherte Torbogen und die Ernüchterung bei Schwester Belina, als sie auf ihre Frage, wo denn das Kloster nun eigentlich sei, die Antwort ihrer Mitschwester Dafrosa hörte: „Wir sind mittendrin.“ Also packten sie an.

Schwaderlapp betonte in seiner Predigt: „Von dieser Haltung, Mut, Gottvertrauen und Treue, können wir heute noch lernen. Auch wir brauchen heute Mut. Lassen wir uns nicht von eigener Angst lähmen und dableiben, wenn man eigentlich wegrennen möchte. Diese drei Haltungen der letzten 100 Jahre sind wichtig auch für uns.“

Der hauseigene Pfarrer Georg Kalckert gedachte aller Schwestern, dankte allen, die deren Wirken mitgetragen haben, ebenso der Familie zur Lippe, von der die Genossenschaft der Cellitinnen 1918 das Klostergelände erworben hatte, und die beim Jubiläum ebenfalls vertreten war. 44 Schwestern aus Köln, Zülpich und aus St. Vith waren gekommen, unter den Geistlichen war auch Prälat Günter Assenmacher, der frühere Hausgeistliche.

"Höchste Annerkennung" für die Schwestern

Während des anschließenden Festakts, an dem auch Vizebürgermeister Norbert Mahlberg teilnahm, erinnerten sowohl Dieter Kesper, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung der Celletinnen e.V., als auch Generaloberin Schwester Prema Packumala an die Historie. Kesper zollte den Schwestern „höchste Anerkennung“, erinnerte an ihren sozialen Einsatz in Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen, auch in der Krankenpflege im Ort durch Schwester Domitilla. „Unseren Dank machen wir durch den Gedenkstein sichtbar“, sagte Kesper.

Schwester Packumala zitierte aus einem GA-Bericht aus dem Jahr 2008, in denen bestürzte Reaktionen auf die Nachricht vom Rückzug des Konvents geschildert wurden. Aber: „Auch heute ist Heisterbach nicht ohne Ordensschwestern. Die Generalleitung entsandte drei indische Mitschwestern nach Heisterbach, von denen zwei im Altenheim aktiv sind, und Schwester Anita ist als Hausoberin und Verantwortliche für Kirche und Sakristei tätig. Gleichzeitig arbeitet sie als Seelsorgerin im Altenheim“; sagte die Schwester. „Wir haben heute allen Grund, Gott für die letzten 100 Jahre Cellitinnen in Heisterbach zu danken.“ In der Kirche zeigte Reena Pathrose einen indischen Tanz. Nach dem Festessen gab es eine Vorstellung des Circus Carissima.

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