Wahl in Königswinter CDU erstmals unter 40 Prozent

KÖNIGSWINTER · Die CDU bleibt stärkste politische Kraft in Königswinter. Um 23.45 Uhr, nach Auszählung von 20 der 22 Stimmbezirke, lagen die Christdemokraten, die seit der Kommunalreform 1969 durchgehend an der Macht sind, bei 39,4 Prozent der Stimmen.

 Wahlmarathon: Auch im Siebengebirge waren die Menschen aufgerufen, bei der Europa- und der Kommunalwahl ihre Stimme abzugeben.

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Foto: Frank Homann

Dagegen halbierte die FDP ihr Ergebnis. Statt 10,2 Prozent reichte es dieses Mal nur zu 5,2 Prozent. Die Grünen verloren auf 8,0 Prozent, die Linke legte auf 3,8 Prozent zu. Damit wird es für eine schwarz-gelbe Koalition wie in den vergangenen fünf Jahren definitiv nicht reichen. Denkbar ist jedoch eine Jamaika-Koalition zusammen mit den Grünen.

Aber auch andere Konstellationen sind seit gestern möglich. Der große Gewinner des Tages war die Königswinterer Wählerinitiative (Köwi). Die Köwis brachten es auf 20,3 Prozent und steigerten damit ihr Ergebnis von 2009 um mehr als acht Prozent. Auch die SPD konnte nach ihrem miserablen Ergebnis vor fünf Jahren auf 23,3 Prozent deutlich hinzugewinnen. Eine Koalition mit der CDU haben die Köwis bereits ausgeschlossen.

Auch mit den Grünen möchte die Wählerinitiative nicht zusammenarbeiten. Vorstellbar wären aber Gespräche mit der FDP. Mit der SPD arbeiten die Köwis ohnehin eng zusammen. Aber auch CDU-Fraktionschef Josef Griese war nicht unzufrieden. "Wir sind fast so stark wie die SPD und die Köwis zusammen", sagte er. "Über die Ergebnisse in einzelnen Wahlbezirken müssen wir aber sicher diskutieren", so Griese. SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow war mit der Steigerung um fast sechs Prozent sehr zufrieden.

"Das ist eine Bestätigung für unsere Politik in den vergangenen fünf Jahren. Sie kann so falsch nicht gewesen sein. Man muss sich nun fragen, ob eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen nicht eine Koalition der Verlierer ist."

Köwi-Vorsitzender Florian Striewe sprach von einem "genialen Ergebnis". "Mein Traum wäre der zweite Platz vor der SPD gewesen, aber auch so können wir sehr zufrieden sein." Die Resonanz in den vielen Gesprächen mit den Bürgern im Wahlkampf sei sehr gut gewesen und habe die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis geweckt. "Für die Oppositionsfraktionen ist das Resultat sehr gut und wird auch unserer Zusammenarbeit mit der SPD gut tun." Grünen-Vorsitzende Claudia Owczarczak war zu einem Kommentar nicht bereit, bevor das amtliche Endergebnis vorliegt.

"Es wird schwierig, erneut mit der CDU eine Koalition zu bilden", sagte Bernd Schlegel (FDP). Die Wahlbeteiligung lag mit fast 60 Prozent um ein Prozent höher als noch vor fünf Jahren.

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