Ballett-Gala Bezaubernde Ballerinen mit Friedensbotschaft in Königswinter

OBERPLEIS · 200 Eleven der städtischen Musikschule zeigen bei ihrer Aufführung in Oberpleis, wie schön Tanzen ist. Und die kleinen Friedenstauben rühren die Zuschauer zu Tränen.

 Hinreißend: Die Ballerinen der Musikschule präsentieren abwechslungsreiche Choreografien.

Hinreißend: Die Ballerinen der Musikschule präsentieren abwechslungsreiche Choreografien.

Foto: Frank Homann

Wann auch immer die Ballettschüler der Musikschule Königswinter auf der Bühne stehen, lassen sie ihr Publikum magische Momente erleben. Dieses Mal jedoch ist es Ballettlehrerin und Choreografin Vera Pöttker gelungen, die Zuschauer in ganz besonderem Maße zu verzaubern. Zur Musik „Heal The World“ von Michael Jackson ließ sie ein Dutzend kleiner Friedenstauben über die Bühne flattern, die nicht nur allerliebst anzusehen waren, sondern auch eine Botschaft überbrachten, die zu Herzen ging: ein tänzerischer Appell an den Frieden auf der Welt und die Verständigung unter den Völkern – selten hat es solch ein emotionales Finale bei einer Ballettaufführung gegeben. Da konnte sich manch ein Zuschauer die Tränen der Rührung nicht verkneifen.

Zuvor hatten die Ballettschüler wieder einmal unter Beweis gestellt, wie schön Tanzen sein kann, und vor allem, wie viel Freude die Bewegung zur Musik bereitet. Ob als feurige Zigeunerin, als fröhlicher Afrikaner im Baströckchen oder als „Skeleton“, ob zu klassischer „Schwanensee“-Musik von Tschaikowsky oder zu modernen Hip-Hop-Rhythmen – bei ihrer „Reise um die Welt“ wussten die jungen Tänzer vom ersten Takt an zu überzeugen und mitzureißen.

Das Publikum klatscht im Rhythmus mit

Anhaltender Applaus belohnte jeden einzelnen Vortrag; wo es sich anbot, klatschten die Zuschauer sogar im Rhythmus der Musik mit. „Ihr habt uns die Welt gezeigt, wie wir sie so noch nicht gesehen haben“, sagte Musikschulleiter Walter Burger.

Für die abwechslungsreichen und anspruchsvollen Choreographien zeichneten neben Pöttker auch die Ballettlehrerinnen Silke Rau, Ava Kern und Annika Müller verantwortlich. Die rund 200 Kinder und Jugendlichen der Ballettabteilung hatten sich in den vergangenen Monaten intensiv auf die beiden Aufführungen vorbereitet. Da auch Gäste hochkarätiger Tanzakademien aus Düsseldorf, Siegen und Stuttgart auf der Bühne standen, musste alles noch ein wenig perfekter, noch vollkommener sein als man es ohnehin schon gewohnt ist.

Zu scheuen brauchten die Königswinterer Ballettschüler den Vergleich nicht, auch wenn es sich bei den auswärtigen Tänzern teilweise um echte Profis handelte, die nicht nur ein- oder zweimal wöchentlich, sondern fast täglich trainieren. Die jungen Eleven der Ballett-Meister-Schule aus Siegen zum Beispiel, die auch regelmäßig an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, gewannen Bewunderer mit ihrer ungeheuren Perfektion und fast atemberaubenden Anmut, doch trotz aller Begeisterung war für die meisten Zuschauer der Auftritt der Oberpleiser Kinder der Höhepunkt des Abends.

Erfolg der ehemaligen Ballettschülerin als Ansporn

Für die Ballettschüler indes ist die Teilnahme der hochklassigen Gastensembles stets auch ein besonderer Ansporn. „Sie sehen, was man mit viel Fleiß und Ehrgeiz erreichen kann“, sagte Vera Pöttker. So stand mit Gasttänzerin Selma Schmitt von der New York City Dance School in Stuttgart auch eine ehemalige Oberpleiser Ballettschülerin auf der Bühne.

Pöttker hatte allen Grund, voll des Lobes für ihre Mädchen zu sein: „Ich bin unheimlich stolz auf unsere Kinder.“ Das gilt vor allem auch für die jüngsten Ballettschüler, die zum allerersten Mal auf der Bühne standen: Hannah, Ina, Lotta, Paula, Charlotte und die anderen Mini-Ballerinen im süßen Friedenstauben-Kostüm mussten eine Menge Geduld aufbringen, bevor sie endlich losflattern durften. Die Kleinsten nämlich hatten ihren großen Auftritt erst ganz zum Schluss. Den rührigen Betreuerinnen ist es zu verdanken, dass die Täubchen beim langen Warten nicht viele Federn ließen.

Ohnehin wären die Ballettaufführungen ohne die vielen helfenden Hände hinter den Kulissen nicht das, was sie sind: Ob bei der Anfertigung der Kostüme, beim Schminken oder am Büfett, stets kann der Förderverein der Musikschule auf große Unterstützung seitens der Eltern zählen. Auch das zauberhafte Bühnenbild entsteht Jahr für Jahr in ehrenamtlicher Arbeit: Heike Gessinger zeichnet hierfür verantwortlich.

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