Apfelsonntag in Oberpleis Beutelweise vitaminreiche Kost

OBERPLEIS · Sie sind einfach zum Anbeißen: knackig und kugelrund, in saftig grüner Farbe mit leuchtend roten Bäckchen. Und erst der Duft: fruchtig und süß - die Äpfel aus dem Siebengebirge sind immer eine Sünde wert. Quasi frisch vom Baum gab es die leckere Gesundkost beim Oberpleiser Apfelsonntag zu kaufen - wenn auch in diesem Jahr nur im reduzierten Sortiment.

 Mit Spaß dabei: Besucherin Eva rollte kopfüber im Kugelkäfig auf Schaumstoffkegel zu.

Mit Spaß dabei: Besucherin Eva rollte kopfüber im Kugelkäfig auf Schaumstoffkegel zu.

Foto: Frank Homann

"Das ist der allererste Oberpleiser Sonntag, an dem wir noch keinen Elstar verkaufen können", so Klaus Reuter vom Obsthof Siebengebirge. Der Grund: Aufgrund des unterkühlten Frühjahrs ist die Apfelernte zwei bis drei Wochen in Verzug. "Die Haupternte wird wohl so Mitte September beginnen", sagt sein Kollege Karl-Heinrich Mohr. "Wenn das Wetter mitspielt, sehen wir da aber keine Probleme." Einziges Handicap: "Wir werden dieses Jahr wahrscheinlich viel mit kalten Fingern pflücken müssen", sagte Reuter schmunzelnd. Was die zu erwartenden Erntemengen angeht, sind die heimischen Obstbauern zuversichtlich: "Der Ertrag sieht gut aus."

Immerhin kamen die vielen Besucher daher am Sonntag in den Genuss von Frühsorten wie Delbar oder Sunrise, die in den Vorjahren teilweise schon ausverkauft waren. Beutelweise wurden die süßen Vitaminspender mit nach Hause genommen - oder gleich vor Ort in flüssiger Form genossen: Bei den Pfadfindern des Stammes Oberon nämlich konnte man seine eigenen Äpfel zu einem köstlichen Saft pressen.

Doch nicht nur die Äpfel lockten am Sonntag Scharen von Besuchern in die Bergmetropole. Viele nutzten die Gelegenheit zu einem gemütlichen Einkaufsbummel und freuten sich über die vielen Schnäppchen und kleinen Präsente, die die Geschäftsleute und Aussteller bereithielten. "Wir sind sehr zufrieden", freut sich der Vorsitzende des Werbekreises Oberpleis, Günther Herr, über die Resonanz.

Gut an kam auch die Idee, jedem Besucher zur Begrüßung einen Apfel in die Hand zu drücken: "Die Leute haben sich wirklich gefreut, auch wenn es eben nur ein kleiner Apfel war." Ebenfalls eine gelungene Neuerung waren die Modenschauen, mit der die neue Treppe am Busbahnhof in das Geschehen einbezogen wurde. Zahlreiche Besucher beklatschten die großen und kleinen Models, die präsentierten, was Mann beziehungsweise Frau im Herbst so alles trägt. Besonders "brummte" es an diesem Sonntag auch auf dem kleinen Platz gegenüber der Kirche. Hier hatte der Imkerverein Siebengebirge seinen Stand und lockte mit einem Schaubienenstock. Wie die Obstbauern hatten auch viele Imker in diesem Jahr mit dem verspäteten Frühling zu kämpfen.

"Vor allem in der Bergregion gibt es leider nur wenig Frühtracht", so Andreas Scholz-Kessler aus Vinxel. Immerhin hatten die Bienen dann wenigstens im Sommer reichlich zu tun. Davon, dass Honig aus dem Siebengebirge nicht gleich Honig aus dem Siebengebirge ist, konnten sich die Besucher ebenfalls überzeugen: die Geschmacksvielfalt ist groß - je nachdem, wo die Bienen ausschwirren.

Mit von der Partie waren beim Apfelsonntag auch wieder zahlreiche Vereine und Kindergärten, die nicht nur über ihr Angebot informierten, sondern auch mit Spiel- und Bastelattraktionen für die Unterhaltung der kleinsten Festgäste und obendrein mit süßen und herzhaften Leckereien für das leibliche Wohl sorgten.

Darüber hinaus konnte sich der Nachwuchs mit der Wuppertaler Puppenkiste auf eine Reise zum Nordpol begeben, sich auf einem Trecker der Schlepperfreunde Pleistal durch den Ort chauffieren lassen oder unter fachkundiger Anleitung die ersten Versuche im Bogenschießen starten.

Beim Human Bowling indes war das Vergnügen eher auf Seiten der Zuschauer, die froh waren, nicht selbst in dem großen Kugelkäfig zu stecken und kopfüber auf sechs überdimensionale Schaumstoffkegel zuzukullern.

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