Kommentar zur Bürgerbeteiligung Besser informieren

Meinung | KÖNIGSWINTER · Einerseits ist es schade, dass so wenig Königswinterer Interesse an der Entwicklung ihrer Stadt zeigen. Doch auch die Stadt hat ihren Anteil an der geringen Resonanz, meint GA-Redakteur Hansjürgen Melzer. Sie müsse die Bürger mehr informieren.

Spätestens seit der Planungs- und Umweltausschuss im Juni beschlossen hat, einen Bebauungsplan für eine 9,4 Hektar große Fläche nördlich von Vinxel aufzustellen, laufen die Bewohner des Ortes Sturm. Sie haben den Eindruck, dass sie mit zwei großen Neubaugebieten – bei dem anderen handelt es sich um das viel zitierte Gelände rund um den alten Hobshof – den größten Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten haben.

Maximal 46 000 Einwohner soll Königswinter im Jahr 2035 haben. Um das zu erreichen, müssen geschätzte 80 Hektar in Bauland verwandelt werden. Da ist es für die Bürger nur schwer zu verstehen, dass sie zu einer Veranstaltung über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept eingeladen werden, in dem konkrete Ziele und Maßnahmen für die kommenden 15 bis 20 Jahre formuliert werden sollen, dort aber nicht über mögliche Neubaugebiete gesprochen wird.

Stattdessen sollen dort ihre Ideen und Vorschläge gesammelt werden. Doch genau dieses Verfahren ist beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept so vorgesehen. Auch bei den beiden Veranstaltungen im Bergbereich – am kommenden Donnerstag geht es um Vinxel – werden Bestandsaufnahme und Ideensammlung im Mittelpunkt stehen. Erst in einem weiteren Schritt, voraussichtlich im kommenden Sommer, wird es konkreter. Dann werden die Bürger zu einer weiteren Veranstaltung eingeladen.

Um erneuten Missmut bei den Teilnehmern erst gar nicht aufkommen zu lassen, täte die Verwaltung gut daran, bei den nächsten Terminen noch einmal darzustellen, wie der aktuelle Verfahrensstand bei der möglichen Ausweisung neuer Baugebiete ist. Dann sind die Königswinterer vielleicht auch eher bereit, sich mit ihren Ideen und Vorschlägen konstruktiv einzubringen.

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