SSG Königswinter Beim Hallensportfest stand der Spaß im Vordergrund

KÖNIGSWINTER · Mit konzentriertem Gesicht visiert Chantal die Latte an. Noch einmal tief Luft geholt, Anlauf, Sprung - leichtfüßig fliegt die Zehnjährige über das Hindernis und landet rücklings auf der dicken Matte. Da ist noch reichlich "Luft" gewesen, die dünne Stange hat nicht einmal gewackelt.

 Im Gleichschritt gehen diese beiden Leichtathleten beim Hallensportfest über die Hürden.

Im Gleichschritt gehen diese beiden Leichtathleten beim Hallensportfest über die Hürden.

Foto: Frank Homann

Die junge Leichtathletin strahlt vor Freude über ihren gelungenen Auftritt beim Hochsprung. Doch nach dem Sprung ist vor dem Sprung - in der nächsten Runde wird die Latte um weitere drei Zentimeter nach oben gelegt. Dann heißt es wieder: Alles geben beim großen Hallensportfest der Spiel- und Sportgemeinschaft (SSG) Königswinter.

Bereits zum 25. Mal hatte der Verein den sportlichen Nachwuchs aus der Region zum Vergleichswettkampf in die Turnhalle des CJD-Gymnasiums eingeladen. Auf dem Programm standen Mehrkämpfe in vier Altersklassen, bei denen die Teilnehmer Kraft, Ausdauer und Geschick in drei oder vier Disziplinen unter Beweis stellen mussten: Sprint, Sprung und Wurf sowie bei den Sportlern über zehn Jahre auch noch ein Hindernis- beziehungsweise Hürdenlauf.

Neu war, dass die jüngsten Athleten im Alter von fünf bis neun Jahren nicht wie die Größeren für sich alleine kämpften, sondern als Team an den Start gingen. "Dahinter steht die Idee, die Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranzuführen", erklärt Robert Heil, der als Aufsichtsperson des Landesverbandes über den ordnungsgemäßen Ablauf der Wettkämpfe wachte.

Auch wenn es an diesem Tag vor lauter jungen Sportlern in der Halle nur so brummte - es gibt große Nachwuchsprobleme in der Leichtathletik. "Es ist nicht nur schwer, Nachwuchs zu finden, sondern auch diesen längerfristig an einen Verein zu binden", so Heil.

Das zeige sich vor allem in der Altersklasse ab zwölf Jahren. "Die Kreismeisterschaften werden schon offen ausgetragen, um überhaupt ein vernünftiges Starterfeld zu haben." Heil erinnert sich noch an Zeiten, in denen sich beim Hallensportfest zweihundert Kinder in der Halle tummelten. "Das ist leider lange vorbei."

Immerhin konnten sich die Veranstalter in diesem Jahr dennoch über ein deutliches Plus an Startern freuen: 80 junge Sportler hatten sich angemeldet, im Vorjahr waren es nur 35 gewesen. Mit dabei waren auch zahlreiche Nachwuchsathleten der SSG, die eine stattliche Jugendabteilung vorweisen kann: mehr als die Hälfte der 185 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt. Beim Sportfest sollen - im Vergleich zu hochkarätigen Wettkämpfen - auch die, die noch nicht zu den "Cracks" zählen, Gelegenheit haben, sich mit Gleichaltrigen zu messen.

Auch wenn es nicht um olympisches Gold ging, am Ende wollte jeder Teilnehmer auf seiner Urkunde ein möglichst gutes Ergebnis sehen. Auch das Publikum hätte sich eigentlich eine Fair-Play-Medaille verdient: Alle Sportler wurden mit reichlich Applaus bedacht, auch wenn es mal nicht so gut klappte.

Am Start waren außerdem 25 freiwillige Helfer. Ob an der Kuchentheke, mit der Stoppuhr in der Hand an der Sprintbahn oder als Richter beim Medizinballstoßen - ohne die tatkräftige Mitarbeit der Vereinsmitglieder wäre das Hallensportfest nicht durchzuführen gewesen.

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