Spiel- und Sportfest in Königswinter Ausprobieren und Mitmachen

OBERPLEIS · Beim ersten Spiel- und Sportfest in Königswinter präsentierten rund ein Dutzend Vereine aus Königswinter ihr Angebot.

„Ich bin jetzt echt k.o.“, Norbert Seeger tropft der Schweiß von der Stirn. Kein Wunder, seit vier Stunden ist der Vorsitzende des TuS 05 Oberpleis nonstop auf dem Fußballplatz in Aktion und hat mit Flüchtlingskindern und einheimischen Pänz um die Wette gekickt. Erst jetzt, am Nachmittag, kehrt langsam wieder ein wenig Ruhe auf den Sportanlagen am Sonnenhügel in Oberpleis ein.

Zeit, um durchzuatmen und eine kurze Bilanz des ersten Sport- und Spielfestes zu ziehen, das die Königswinterer Sportvereine unter dem Dach des Stadtsportbundes am Samstag gemeinschaftlich veranstaltet haben: „Wir sind absolut zufrieden“, sagt Seeger. „So ein gemeinsames Fest ist eine sehr schöne Sache, und es freut mich für den Stadtsportbund, der sich hierfür sehr engagiert hat, dass es so gut läuft.“

Bereits kurz nach der Eröffnung ging es am Sonnenhügel im wahrsten Sinne des Wortes rund: „Beim Fußball haben sich sofort riesige Gruppen zusammengefunden“, freut sich Melanie Ulrich vom Vorstand des Stadtsportbundes. Im Gegensatz zum Begegnungsfest für Flüchtlinge im vergangenen November, das nur auf verhaltene Resonanz gestoßen war, hatten dieses Mal viele Asylsuchende die Einladung angenommen.

Der Stadtsportbund stellte eigens Busse zur Verfügung, um auch den Bewohnern der Unterkünfte in Königswinter und Stieldorf eine Teilnahme an dem Fest zu ermöglichen. Die Organisatoren freuten sich, dass auch viele einheimische Familien die Gelegenheit nutzten, sich über das vielfältige Angebot der Königswinterer Sportvereine zu informieren: „Wir sind sehr zufrieden, auch wenn die Resonanz der hiesigen Bevölkerung noch ein wenig größer hätte sein können.“ Manch einem Mitglied des Organisationsteams hatte die bange Frage, ob denn überhaupt genügend Besucher kommen, im Vorfeld durchaus die eine oder andere schlaflose Nacht beschert – „zum Glück jedoch völlig umsonst“, sagt Melanie Ulrich.

Die rund ein Dutzend Vereine hatten sich eine Menge einfallen lassen, um das Fest zu einem aktiven Erlebnis für Jung und Alt werden zu lassen: Ob beim Schach, Badminton, Tischtennis oder Gymnastik – Ausprobieren und Mitmachen wurde überall groß geschrieben. Der Tennisverein Siebengebirge zum Beispiel hatte auf dem Schulhof einen provisorischen Center Court aufgebaut und freute sich über viele Kinder, die gerne einmal einen Tennisschläger in die Hand nehmen wollten und mit Feuereifer versuchten, die Bälle möglichst präzise übers Netz zu befördern.

„Für uns war es von Anfang an keine Frage, dass wir mitmachen“, betonten die beiden Vorsitzenden Patrik Volke und Jörg Hannemann übereinstimmend. Besonders gut gefiel ihnen vor allem das abwechslungsreiche Programm, wenngleich „die Resonanz hätte noch größer sein können. Aber wir sind hier auf dem Schulhof auch etwas ab vom Schuss.“

Womit eines der Probleme angesprochen war, mit dem auch die Besucher zu kämpfen hatten: Basketball in der Turnhalle oder Gardetanz auf dem Sportplatz, Judodarbietung oder Hochsprungvorführung – eigentlich hätte man sich nicht nur zwei-, sondern sogar mehrteilen müssen, um wirklich alles mitzubekommen. Auch verliefen sich auf der weitläufigen Fläche die Besuchermengen, so dass tatsächlich der Eindruck entstehen konnte, „dass relativ wenig los ist“, wie Corinna Wagner vom Verein „Re(h)aktiv“ aus Stieldorf fand. Dennoch ist sie zufrieden: „Die, die zu uns gekommen sind, haben unser Angebot auch intensiv genutzt.“

Großen Anklang fanden beim Fest auch die sportlichen Disziplinen, die sonst von keinem Verein in Königswinter angeboten werden: Bullenreiten zum Beispiel oder das Bubble-Fußball, bei dem man nicht nur ganz dicht dran, sondern mittendrin im Ball sein konnte.

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