Neujahrsgespräch in Königswinter Ausbau der Schulen in Königswinter kostet Millionen

Heisterbacherrott · Beim 25. Neujahrsgespräch der Senioren-Union Königswinter kamen einige Themen zur Sprache. Darunter: Die Schaffung neuer Räume in den Schulen, ein zentrales Rathaus und der Zustand der Radwege zwischen Berg und Tal.

Die Schaffung neuer Räume in den Schulen durch die Rückkehr der Gymnasien von G 8 zu G 9 hat Bürgermeister Peter Wirtz beim Neujahrsgespräch der Königswinterer Senioren-Union als eine der größten Aufgaben der Stadt in den kommenden Jahren bezeichnet.

Rund 40 Senioren waren der Einladung ins Haus Schlesien gefolgt. Sie konnten dabei ein kleines Jubiläum feiern. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Seit rund 20 Jahren ist Peter Wirtz als Gastredner dabei. Das Thema Schulen treibt ihn dabei zurzeit besonders um. „Wir stehen da vor einer riesigen Herausforderung. Durch den Systemwechsel von G 8 zu G 9 werden Räume fehlen. Das wird uns finanzielle Sorgen in Millionenhöhe bereiten“, sagte er.

Froh über die Entscheidung zum Hallenbad

Froh ist Wirtz, dass endlich eine Entscheidung in der Hallenbadfrage gefallen ist. „Es kann gebaut werden. In zweieinhalb bis drei Jahren werden wir ein Bad haben, das 30 bis 40 Jahre zur Verfügung steht.“ Nachdem das Hallenbad als Diskussionsthema abgehakt ist, könnte das zentrale Verwaltungsgebäude künftig an seine Stelle treten. Die Verwaltung hat von der Politik einen Prüfauftrag bekommen, die Kosten der Bestandslösung mit drei Verwaltungsgebäuden einem Neubau auf dem Gelände des Bauhofs in Oberpleis gegenüberzustellen. „Das ist ungefähr ein Nullsummenspiel. Beim Werterhalt schafft der Neubau aber die nachhaltigere Lösung“, nannte Wirtz erste Ergebnisse.

Ein drängendes Thema für den Bürgermeister ist auch der Wegfall von Räumen, in denen sich die Vereine treffen können – wie zum Beispiel in Bockeroth, wo die einzige Gaststätte vor einem Jahr geschlossen wurde. „Wenn man im Rheinland nicht mehr feiern kann, geben wir einen großen Teil unserer Lebensfreude ab“, sagte er. Eine Lösung könnte sein, dass die Stadt in zentralen Ortslagen Häuser als Treffpunkte für die Bürger bereitstellt. Konkret gibt es solche Überlegungen bereits für das Kirchspiel Stieldorf.

Mehr Gehör beim Land

Im Hinblick auf die fehlenden Radwege an den Landesstraßen zwischen dem Berg- und Talbereich wünscht sich Wirtz, dass Königswinter künftig mehr Gehör beim Land findet. „Andere Städte scheinen da eine bessere Lobby zu haben“, meinte er. Eine altersgerechte Stadt mit Gehwegen, die auch Senioren mit Rollatoren nutzen können, und die Schaffung von sozialem Wohnraum nannte er als weitere wichtige Themen.

Die finanzielle Ausgangssituation ist dabei wesentlich günstiger als in früheren Jahren, wie CDU-Fraktionschef Josef Griese den Senioren berichtete. „Erstmals seit 2008 haben wir in Königswinter einen strukturell ausgeglichenen Haushalt“, sagte er. Allerdings zeichne sich für das Jahr 2019 bereits wieder ein Defizit von drei Millionen Euro ab. Auch er nannte das Fehlen der Radwege zwischen Berg und Tal als ein großes Problem. „Beim Ausbau der L 331 ist da eine Chance vertan worden.“ Das gelte im Übrigen auch für die Entwicklung des Online-Handels von Königswinterer Unternehmen. Während das Geschäft in der Nachbarstadt Bad Honnef ganz gut funktioniere, sei dies in Königswinter in Gesprächen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft zum Teil sehr schroff abgelehnt worden. „Ich halte das für falsch“, so Griese.

Die Senioren lernten im Haus Schlesien auch ein neues Gesicht kennen. Nachdem die Königswinterin Andrea Milz als Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt nicht mehr als Landtagsabgeordnete zur Verfügung steht, teilt sich Oliver Krauß (Alfter) mit Katharina Gebauer und Björn Franken die Arbeit im Wahlkreis. Als vorrangige Aufgaben der neuen schwarz-gelben Landesregierung in Düsseldorf nannte er die Themen Verkehr, Sicherheit und Bildung.

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