CJD Auf Tuchfühlung mit Abba und Elvis

KÖNIGSWINTER · Musical-AG des CJD präsentiert eine Zeitreise durch das vergangene Jahrhundert. Live-Musik begeistert Publikum.

 Stimmgewaltiger Elvis: Auch der "King of Rock 'n' Roll" stand - flankiert von hübschen Tänzerinnen - auf der CJD-Bühne.

Stimmgewaltiger Elvis: Auch der "King of Rock 'n' Roll" stand - flankiert von hübschen Tänzerinnen - auf der CJD-Bühne.

Foto: Homann

"Kinder, was waren das für Zeiten": Erinnern Sie sich noch an die braungelben Tapeten der 70er Jahre, an Schlaghosen und autofreie Sonntage? An die Blumenkinder der 60er und an "Make love, not war"? Oder auch an Adenauer und das Wirtschaftswunder in den 50er Jahren? Am Sonntag waren die "guten alten Zeiten" wieder präsent: Mit ihrer Revue "Jahrhundertraum" hat die Musical-AG der Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) die Vergangenheit in die Gegenwart zurück und live auf die Bühne geholt. Und alle waren mit dabei, die Stars der vergangenen Jahrzehnte: Elvis, Abba, Udo Lindenberg, live und in voller Größe - perfekt imitiert von den Sängern, Tänzern und Schauspielern der AG.

Die Idee zu der Revue stammt von Lehrerin Stephanie Manz, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabine Euskirchen auch die Gesamtleitung inne hatte. Manz hatte vor Jahren in Köln eine ähnliche Aufführung gesehen, in der die verschiedenen Jahrzehnte mit ihren Musikstilen aufgegriffen wurden, allerdings ohne Rahmenhandlung. Diese entwickelten die Schüler dann selber. "Wir haben überlegt, was für die einzelnen Jahrzehnte typisch war", so Manz: "Und dazu brachte jeder seine eigenen Ideen ein".

Dabei kamen dann auch die Lehrer mit ins Spiel. Denn letztendlich sind es ihre Jugenderinnerungen, die auf der Bühne wieder in Gesang und Tanz lebendig wurden. "Allerdings ist das Ganze natürlich nicht authentisch", verriet Manz augenzwinkernd. Authentisch waren dafür die alten Filme und Bilder, die zur Untermalung der einzelnen Szenen über eine große Leinwand flimmerten, und die bei den vielen Zuschauern in der ausverkauften Aula immer wieder für vergnügtes Schmunzeln, aber auch nachdenkliche Mienen sorgten: Radfahren auf der Autobahn beim autofreien Sonntag zum Beispiel, aber auch Walter Ulbrichts Satz: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".

Nicht etwa vom Band sondern live war indes die Musik, die das Publikum vor Begeisterung fast von den Stühlen riss: gespielt von der Musical-Band unter Leitung von Luc Rod und live gesungen von den Schülern. Kaum ein Zuschauer, der bei "Gimme! Gimme! Gimme!" von Abba, "Hinterm Horizont geht's weiter" von Udo Lindenberg oder bei "You're the one that I want" und "Rock around the clock" nicht auf seinem Stuhl mitwippte. Das Tüpfelchen auf dem i waren die Kostüme, die die Schüler natürlich passend zur Zeit und den dazugehörigen Tänzen ausgewählt hatten.

Unterstützung erhielt die Musical-AG von der Klasse 5 t, die mit ihrer Xylofonband und dem Jiffie-Mix-Tanz auftrat, außerdem der Klasse 5 f, die Michael Jacksons "Thriller" tänzerisch auf die Bühne brachte. "We don't need no education" sangen die Schüler der Klasse 6 d.

Zum Thema 20er Jahre - "Für die Schüler so ungefähr die Zeit unmittelbar nach Aussterben der Dinosaurier", schmunzelte Manz - durften dann die Lehrer ran: Schulleiter Reinhard Koglin und 19 seiner Kollegen zeigten beim Charleston die schönsten X- und O-Beine. Vor einem halben Jahr hatten die Schüler damit begonnen, die ersten Ideen für ihre Revue zu sammeln, richtig geprobt wurde erst seit Januar. "Das war zeitlich wirklich knapp", so Manz. Da der Stundenplan immer voller wird, wurde es auch schwieriger, Probentermine zu finden.

Überhaupt machen sich die Auswirkungen des Abiturs nach acht Jahren auch bei der Musical-AG bemerkbar. "Die Schüler haben leider einfach keine Zeit mehr. Früher haben 30 und mehr mitgemacht, jetzt sind es nur noch die Hälfte." Umso bemerkenswerter, was hier dennoch auf die Beine gestellt wurde.

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