Sommer:Ferien Auf einen Wein nach Oberdollendorf

Oberdollendorf · Wie sah der Tourismus im Siebengebirge vor mehr als 100 Jahren aus? Historische Aufnahmen von alten Postkarten und die aktuellen Ansichten zeigen die Veränderungen im Siebengebirge.

 Links: Das damalige "Gasthaus zur Krone"; Rechts: Das "Weinhaus Lichtenberg".

Links: Das damalige "Gasthaus zur Krone"; Rechts: Das "Weinhaus Lichtenberg".

Foto: Virtuelles Brückenhofmuseum; Frank Homann

„Gasthof zur Krone – Peter Rösen“ steht über dem Eingang des Anwesens an der Heisterbacher Straße in Oberdollendorf. Blumen zieren die Fenster im Obergeschoss. Von 1871 bis 1879 diente das Gebäude dem Postverwalter Paul Broel als Postexpedition. Wilhelm Rösen gründete das Weinhaus im Februar 1879.

Der „Erlaubnisschein zum Betriebe einer Gast- und Schenkwirtschaft“ wurde am 5. Februar vom „königlichen Landrath“ unterzeichnet.1907 übernahmen die Geschwister Peter und Anna Rösen die Gastwirtschaft von ihrem Vater. Schließlich führte ihr Neffe Paul Lichtenberg mit seiner Ehefrau Adele ab 1948 den Betrieb des Weinhauses und der angeschlossenen Pension fort. Ausgeschenkt wurden Weine aus eigenem Anbau.

Die Flaschen wurden eigenhändig abgefüllt und mit Etiketten versehen. Dazu gab es zunächst Käse- und Wurstschnitten. Mittlerweile wird das „Weinhaus Lichtenberg“ in der vierten Generation geführt. Schnittchen finden sich noch immer auf der Speisekarte. Zu den Weinen aus Dollendorf haben sich Tropfen aus dem Rheingau, aus der Rheinpfalz oder von der Ahr gesellt. Im Gegensatz zum Vermerk auf der historischen Urkunde trägt das Haus an der Heisterbacher Straße heute nicht mehr die Nummer 118, sondern 131.

Auch rund um das Gebäude hat sich einiges verändert – „Weinhaus Lichtenberg“ steht nun über dem Eingang. Und statt einer Laterne über dem Eingang hängt über jedem Fenster eine Lampe. Das Kopfsteinpflaster ist einer Asphaltdecke gewichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort