Nachtigallental An der Sperrung wird sich so schnell nichts ändern

KÖNIGSWINTER · Sie gehört zu den schönsten Wanderwegen im Siebengebirge: die Strecke durch das idyllische Nachtigallental. Doch seit dem Unwetter vom 20. Juni ist der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt - und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, wie am Donnerstag der zuständige Dezernent Theo Krämer auf Anfrage bestätigte.

Wer derzeit den Eingang des Tals oberhalb der Königswinterer Altstadt besucht, steht vor umfassenden Absperrungen. Mit Gittern, die auch den Hang hinauf reichen, ist das Tal abgesperrt. "Betreten verboten. Lebensgefahr wegen Unwetter" steht auf den Schildern. "Ich kann nur davor warnen, die Absperrung zu ignorieren. Da besteht echte Gefahr", betont Krämer immer wieder. Denn bereits direkt nach dem Unwetter zeigte sich, dass einige Wanderer trotzdem im Tal unterwegs waren.

Dass sich an der Sperrung schnell etwas ändern wird, kann Krämer ausschließen. "Derzeit sondieren wir noch, was alles gemacht werden muss - und was das kostet. Bei dem Unwetter hatte sich der Bach in ein reißendes Gewässer verwandelt und dabei den Bachlauf und die Wege in dem Tal zerstört. Beides muss wiederhergestellt werden. Doch was den Experten noch mehr Kopfzerbrechen bereitet, sind die Hangrutsche.

Krämer: "Wir lassen ein Gutachten erstellen, das die Stellen untersucht - und vor allem klärt, ob weitere Hangrutsche zu befürchten sind." Erst danach könne man entscheiden, was getan werden müsse, auch, um künftige Schäden zu vermeiden. Die Beseitigung der umgestürzten oder umsturzgefährdeten Bäume gestaltet sich ob des Terrains schwierig. "Wir haben im Tal sehr steile Böschungen, das kann man mit einem normalen Waldgrundstück nicht vergleichen." Man werde schweres Gerät brauchen, "der logistische Aufwand dürfte enorm sein".

Dass das alles nicht ganz billig werden dürfte, ist zwar klar. Aber Krämer mag zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal eine Schätzung abgeben - zu viele Unbekannte sind noch im Spiel. Und auch die Frage, wer für die Kosten aufkommt, ist noch nicht geklärt. Denn das Nachtigallental ist Privatgrund, die Nutzung durch die Wanderer wurde aber vom Eigentümer stets geduldet. "Darüber sind wir sehr froh und haben dies daher auch stets unterstützt", so Krämer.

Wenn verlässliche Zahlen über die Kosten vorlägen, werde die Verwaltung diese dem zuständigen Ausschuss vorlegen. "Dort müssen Kosten und Maßnahmen dann diskutiert werden." Daher kann Krämer auch keine Angaben über eine mögliche Freigabe des Weges machen. Aber er hat immerhin ein Ziel vor Augen: das kommende Frühjahr.

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