Neubauprojekt in Oberpleis An der Herresbacher Straße ziehen die Mieter ein

Oberpleis · Die Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft hat an der Herresbacher Straße in Oberpleis 15 öffentlich geförderte Wohnungen geschaffen.

 Ein Kubus mit Staffelgeschoss ist an der Herresbacher Straße in Oberpleis entstanden.

Ein Kubus mit Staffelgeschoss ist an der Herresbacher Straße in Oberpleis entstanden.

Foto: Hansjürgen Melzer

185 Anfragen von Wohnungsbewerbern gingen im vergangenen Jahr bei der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) ein. Ein klarer Beweis, wie dringend preiswerter Wohnraum auch in Königswinter benötigt wird. Da passt es gut, dass das Mehrfamilienhaus an der Herresbacher Straße pünktlich zum Jahresbeginn bezugsfertig sein soll.

Bei der Einweihungsfeier am Dienstag hatte man zwar noch nicht den Eindruck, dass das größte Bauprojekt der WWG der vergangenen Jahre in knapp zwei Wochen abgeschlossen sein wird, doch WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz gab sich optimistisch. „Wir werden das schaffen, weil wir engagierte Leute am Bau haben“, sagte er. Man brauche zwar ein bisschen Phantasie, er sei aber zuversichtlich, dass die Bewohner mit Beginn der Mietverhältnisse am 1. Januar in ihr neues Zuhause einziehen könnten.

Vom Flüchtlingsheim zum Wohnhaus

Bürgermeister Peter Wirtz, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der WWG ist, erinnerte daran, dass das Projekt eine durchaus schwere Geburt und dann eine wechselnde Planung hinter sich habe. Zunächst war auf dem städtischen Grundstück an der Herresbacher Straße ein Flüchtlingsheim geplant gewesen. Mit dem Rückgang der Flüchtlingszahlen wurde das jedoch nicht mehr gebraucht und das Gebäude in ein Objekt des sozialen Wohnungsbaus ungewidmet. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Wirtz. Besonders die schöne Aussicht von einigen Wohnungen gefiel ihm. Pätz hob auch die gelungene Architektur hervor.

Um an dieser Stelle bauen zu können, hatten zunächst einmal der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden müssen. Das Grundstück war zuvor als Erweiterungsfläche für den Friedhof vorgesehen. Wegen des Todes des ursprünglich beauftragten Architekten und der Übergabe an einen Nachfolger hatte sich der Baubeginn verzögert. Im August 2017 ging es dann los. Im Mai 2018 wurde Richtfest gefeiert.

Die reinen Baukosten liegen bei 2,8 Millionen Euro. Das Projekt wird vom Land nach den Richtlinien zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge gefördert. Von einem Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro müssen nur 1,3 Millionen zurückgezahlt werden. Die Erstbelegung der Wohnungen an die passenden Mieter, unter ihnen auch anerkannte Flüchtlinge, nahm die WWG zusammen mit dem städtischen Sozialamt vor. Entstanden sind jeweils sieben Zwei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sowie eine Fünf-Zimmer-Wohnung. Der durchschnittliche Mietpreis liegt bei 5,75 Euro pro Quadratmeter.

Bedarf an preiswertem Wohnraum weiterhin groß

Gegen den Bau eines Flüchtlingsheims an der Herresbacher Straße hatten Anwohner eine Initiative gegründet und 110 Unterschriften gesammelt. Ein Wunsch der Bürger ging immerhin in Erfüllung: Das ursprünglich an dieser Stelle geplante zweite Mehrfamilienhaus wurde nicht gebaut. Ein Gutachten hatte ergeben, dass die Geruchsimmissionen eines nahe gelegenen Geflügelbetriebes den Bau am geplanten Ort nicht zulassen. Peter Wirtz begrüßte bei der Einweihung auch die Nachbarn, die das Haus mitbegleitet hätten. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass in dem neuen Gebäude friedvoll zusammengewohnt werde.

Auch wenn der Bestand im Eigentum der WWG, der Ende 2017 noch bei 557 Wohnungen gelegen hatte, jetzt etwas aufgestockt wird, reicht das bei weitem noch nicht aus. „Preiswerter Wohnraum fehlt in der Stadt in größerem Umfang. Menschen mit geringem Einkommen sind dringend darauf angewiesen“, sagte Pätz.

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