Kapellenfest in Pleiserlohn Abschnitt des Kapellenwanderweges eingeweiht

PLEISERHOHN · Beim Kapellenfest stellten die Pleiserhohner ihre Kondition schon immer unter Beweis. Jetzt war doppelte Ausdauer gefordert. Denn bevor Tag zwei der Festivität so richtig anlief, starteten die Bürger des Ortes zu einer Wanderung. Und die unternahmen sie nicht allein, sondern mit etlichen Nachbarn aus dem Bergbereich der Stadt.

Anlass: Die gemeinsame Einweihung des Abschnitts des Kapellenwanderweges von Uthweiler nach Pleiserhohn. Sprich, die Verbindung von der Sankt Michaelskapelle zur Sankt Anna-Kapelle wurde hergestellt, der das Fest der Pleiserhohner immer am Namenstag der Schutzpatronin im Juli gewidmet ist.

Die Uthweiler Katholiken hatten bereits ihre Sonntagsmesse gefeiert, als Bürgermeister Peter Wirtz den knapp hundert Teilnehmern vor der Kapelle viel Spaß wünschte und die Gruppe zusammen mit seiner kleinen Enkelin losschickte. Zuvor sprach Christina Haaks noch einen Reisesegen.

Auch Franz Bellinghausen aus Thomasberg, der den Kapellenwanderweg maßgeblich mit initiierte, hatte die Wanderschuhe geschnürt und freute sich, dass nun ein weiterer Abschnitt des Rundwanderweges offiziell eröffnet wurde. Mit auf Tour: die "Möschtijalle", die von Dirigent Edgar Zens betreut werden. Sie sangen am Ausgangspunkt und auch bei den Pausen unterwegs.

Alle trugen einen Button mit der Sankt Anna-Kapelle, die an die Premieren-Wanderer verteilt wurden. Günther Herr, der Vorsitzende der Nachbarschaft Pleiserhohn-Thelenbitze, die sowohl das Kapellenfest organisiert, als sich auch um den Pleiserhohner "Dom" kümmert, erklärte unterwegs die Höhepunkte des Weges.

Denn darum geht es ja auch: Der Kapellenwanderweg soll dem Spaziergänger nicht nur die Schönheit einzelner Kapellen vor Augen halten, sondern die der Umgebung ebenso. Und als spirituelle Erbauung ist das Pilgern sowieso gedacht. Manchmal benötigten die Wanderer ziemlich viel Puste. Die Belohnung nach einem steilen Anstieg: eine grandiose Aussicht.

"Dieser Panoramablick ist wunderbar. Dafür lohnt sich die Mühe", meinte Theo Gast, als die Gruppe oberhalb von Uthweiler stoppte. "Wenn wir jetzt noch hundert Meter weitergehen würden talabwärts in Richtung Pleistal, könnten wir sogar den Kölner Dom genau sehen", meinte Günther Herr, als die Wanderer Thelenbitze erreicht hatten.

Aber ein bisschen waren die Türme in der Ferne dennoch auszumachen, auch ohne vom Wege abzubiegen. Günther Herr erläuterte den Verlauf von Fuchsbach und Schenkenbach, dessen Quellgebiet sich in Pleiserhohn an der Kapelle befindet. Und Josef Krämer erklärte in einem Wäldchen die Reste eines alten Basaltsteinbruchs. In Uthweiler wurde bis um 1900 Basalt abgebaut.

Am Ziel in Pleiserhohn schloss sich eine Messe an, die Pfarrer Werner Buchholz zelebrierte. Die "Möschtijalle" sangen die Messe von Charles Gounod in der 1885 erbauten Anna-Kapelle.

Am Nachmittag spielte dann die Band "Windbotze". Am Vorabend beim Beisammensein im Festzelt waren in einem Spiel Mister und Miss Pütz gekürt worden. Gewählt wurden Uwe Renner, der als "Huusmeester" agierte, und Ursula Denison, die als "Feine Dame" mit Hut und Fächer "bella figura" machte. Moderator Jens Kopke schmückte mit Günther Herr Mister und Miss mit Schärpen. Für die sonntägliche Kuchentafel sorgten auch diesmal die Damen des Ortes.

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