Kommentar zu den Flüchtlingsunterkünften in Königswinter Zweigleisig planen

Meinung | Königswinter · Im kommenden Jahr erwartet die Stadt Königswinter wieder Flüchtlingszuweisungen: Allein 60 Menschen sollen in den ersten fünf Wochen in die Stadt kommen, die untergebracht werden müssen.

Für ihr vorausschauendes Planen hat die Stadt Königswinter vor einem Jahr viel Lob geerntet. Sei es der Mietvertrag mit dem Haus Katharina, der Kauf der Paul-Moor-Schule oder die Vermittlung zwischen der Bezirksregierung und der Jufa als Eigentümerin des Jugendhofs Rheinland, der von Januar bis Oktober als Notunterkunft des Landes diente und nun in ein Jugend- und Familiengästehaus umgewandelt wird.

Flüchtlinge haben dort nach der Odyssee, die in vielen Fällen hinter ihnen lag, vernünftige Unterkünfte vorgefunden. Öffentliche Einrichtungen mussten nicht über Gebühr in Beschlag genommen werden, was letztlich auch zur Entspannung der Situation erheblich beigetragen haben dürfte.

Deshalb tut die Stadt gut daran, nach der Atempause 2016 im Hinblick auf das kommende Jahr mehrgleisig zu fahren. Die Schaffung fester Bauten, in denen später einmal bezahlbare Wohnungen für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen werden, muss Priorität haben.

An dem einen oder anderen Container im Oberpleiser Krahfeld, in Thomasberg und später vielleicht auch an der Cäsariusstraße führt jedoch kein Weg vorbei, um auf Überraschungen vorbereitet zu sein. Solche sind jederzeit möglich, wie der Herbst 2015 gelehrt hat. Bleibt der Stadt Königswinter nur zu wünschen, dass sie bei der Suche nach einem Unternehmen, das die Container liefert, mehr Glück hat, als bei der ersten Ausschreibung, von der nur ein paar Betonplatten übrig geblieben sind.

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