Kriminalitätsstatistik für das Siebengebirge Zahl der Straftaten geht zurück

Siebengebirge · Die Polizei hat die Kriminalitätsstatistik für das Siebengebirge vorgestellt. Insgesamt geht die Zahl der Straftaten zurück, einzelne Zahlen in bestimmten Bereichen sorgen jedoch für weitere polizeiliche Maßnahmen. Die Ergebnisse im Überblick.

 Die Statistik zeigt die Gesamt- und die Einbruchszahlen für Königswinter und Bad Honnef.

Die Statistik zeigt die Gesamt- und die Einbruchszahlen für Königswinter und Bad Honnef.

Foto: GA

Im Siebengebirge ist die Kriminalität 2016 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt verzeichnete die Polizei in Königswinter einen Rückgang um 404 Straftaten auf 1946 und in Bad Honnef um 127 auf 1406. Die Aufklärungsquote stieg im selben Zeitraum in Königswinter um 3,3 Prozentpunkte auf 46,8 Prozent. In Bad Honnef sank sie leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 46,4 Prozent. Diese Zahlen stellten am Donnerstag Hans-Willi Kernenbach, Leiter der Polizeiinspektion 1, und Ulrich Sievers, Leiter der Kriminalinspektion 3, vor.

Auch wenn in Königswinter die Gesamtkriminalität zurückgegangen ist, gibt es da eine Zahl, die Kernenbach stört: Entgegen des Trends in der Gesamtbehörde ist die Zahl der Einbrüche in der Kommune auf 167 gestiegen. Und auch wenn das in Zahlen gerade einmal fünf Fälle mehr bedeutet, ärgert ihn das. Aber man wolle nicht lockerlassen, und daher ist auch in den kommenden Wochen wieder ein groß angelegter Kontrolltag im Königswinterer Bergbereich geplant. „Die drei Autobahnen im Gebiet der Bonner Polizei – die A 3, die A 555 und die A 61 – sind die drei großen Einfallstore für die Diebesbanden“, sagt Sievers.

Gleichzeitig liegen entlang der Strecken eher kleinere Ortschaften, in denen die Polizeipräsenz naturgemäß nicht so hoch sei wie in der Bonner Innenstadt beispielsweise. „Aber gerade deshalb ergreifen wir dort entsprechende Maßnahmen, zeigen offen Präsenz und haben zusätzlich Zivilfahnder im Einsatz. Wir haben insgesamt seit vier Jahren im Gesamtbereich der Bonner Polizeibehörde sinkende Zahlen“, so Sievers. „Ich will glauben, dass das auch daran liegt, dass unsere Maßnahmen ziehen.“

Steigende Aufklärungsquote bei Einbrüchen

Und noch ein Trostpflaster haben die Beamten: Die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen stieg in Königswinter von 12,4 auf 22,8 Prozent. Und: Auch versuchte Einbrüche fallen in diese Statistik. Bei den 167 Fällen blieb es in 72 bei einem Versuch – das sind 43,1 Prozent. Auch hier sieht die Polizei einen Erfolg ihrer Aufklärungsarbeit. „Die Hausbesitzer nehmen den Schutz ihrer Häuser inzwischen sehr ernst.“ Zudem sei die Hemmschwelle, im Verdachtsfall die 110 zu wählen, deutlich gesunken. Sievers: „Und das ist auch gut so. Verdachtsfälle von Einbruch haben bei uns Priorität.“

Einen deutlichen Rückgang kann die Polizei bei den schweren Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen in Königswinter vermelden – um 44,4 Prozent. Allerdings hat das auch etwas mit den niedrigen Fallzahlen zu tun – in absoluten Zahlen sank die Zahl dieser Delikte von 34 auf 19. „Da macht es sich schon bemerkbar, wenn eine Einzelperson aus dem Verkehr gezogen wurde“, so die Beamten. Denn insgesamt sei in der doch eher dörflichen Struktur der kleinen Ortschaften die Sozialkontrolle deutlich höher.

Sachbeschädigungen in Bad Honnef gestiegen

In Bad Honnef sank die Zahl der Einbrüche und versuchten Einbrüche von 105 bis 94, die Aufklärungsquote stieg auf 12,8 Prozent. Damit liegt sie unter dem Bonner Durchschnitt, „aber das liegt daran, dass wir hier keine Serie aufklären konnten, es möglicherweise mit Einzeltätern zu tun haben“, so Kernenbach. In 38 Fällen scheiterten die Einbrecher – das bedeutet eine Quote von 40,4 Prozent.

Einen deutlichen Anstieg gab es in Bad Honnef hingegen bei Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum: Waren es 2015 noch 56 Fälle, so verzeichneten die Beamte im vergangenen Jahr 99. Sievers: „Davon entfallen alleine 30 auf eine einzige Nacht im November, wo im Bereich Frankenweg und Konrad-Adenauer-Straße in Rhöndorf Unbekannte an Häusern und Autos Graffiti-Schmierereien hinterließen.“ Die oder der Täter wurden bislang noch nicht ermittelt.

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