Kinder- und Jugendforum in Königswinter Vom Streichelzoo bis zum Fußballtor

OBERPLEIS · Die Kinder aus Königswinter gehen mit offenen Augen durch ihren Ort. Beim sechsten Kinder- und Jugendforum der Stadt Königswinter „bombardierten“ sie Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter mit Verbesserungsvorschlägen.

 Wo drückt dem Nachwuchs der Schuh? Jugendpfleger Stefan Schmied ging mit dem Mikrofon durch die Reihen der Schüler, die zahlreiche Anregungen für die Politiker hatten.

Wo drückt dem Nachwuchs der Schuh? Jugendpfleger Stefan Schmied ging mit dem Mikrofon durch die Reihen der Schüler, die zahlreiche Anregungen für die Politiker hatten.

Foto: Frank Homann

Auch Ratsmitglieder schauten in der Aula des Oberpleiser Schulzentrums zu, wie die Wünsche nach Themen sortiert gesammelt und schriftlich wie mündlich formuliert wurden. Um den Ratsnachwuchs muss ihnen also nicht bange sein. Die Kinder und Jugendlichen sprühten vor Ideen. Und womöglich saß gestern unter den 128 Schülern – das war Rekord – auch der Bürgermeister der Zukunft im Raum.

Eingeladen waren die Kinder der dritten und siebten Klassen sowie auch einige Teilnehmer aus dem Vorjahr, denn schließlich sprach Bürgermeister Wirtz zum Auftakt auch darüber, welche Anliegen von 2015 umgesetzt werden konnten. So hatten Schüler damals zum Beispiel den Zustand des Spielplatzes am Hallenbad bemängelt. Jetzt konnte Wirtz berichten, dass das neue Spielgerät steht.

Auch die „Toiletten-Revolution“ hatte gefruchtet: Die Gesamtschultoiletten wurden renoviert. Polizeihauptkommissarin Petra Faßbender, Wachdienstführerin der Polizeiwache Ramersdorf, hörte auch diesmal aufmerksam zu, wo dem Nachwuchs der Schuh drückt. „Es ist beeindruckend, wie engagiert die Kinder sind.“ Nachdem im vergangenen Jahr jüngere Schüler über aggressiveres Verhalten von älteren geklagt hatten und auch konkret Namen und Adressen nennen konnten, kreuzte die Polizei bei diesen zu Hause auf. Faßbender: „Die haben geguckt. Die Aggressionen im Raum Stieldorf haben daraufhin nachgelassen.“

Zu schnelles Fahren stand diesmal im Mittelpunkt. Faßbender: „Ich gebe das weiter – und dann werden Verkehrskontrollen durchgeführt.“ Auch Dezernentin Heike Jüngling verfolgte aufmerksam, wie Jugendpfleger Stefan Schmied mit dem Mikrofon umherging und die Schüler nach ihren Anliegen befragte. Danach wurden Diskussionskreise gebildet. Ein Ergebnis verkündete Sprecher Oliver Haaks von der Grundschule Am Sonnenhügel: „Wir möchten Fußballtore auf den Schulhöfen.“

Die beschriebenen „Wunschzettel“ heftete Hans-Peter Giesen, der Leiter des Geschäftsbereiches Schule, Jugend und Sport, an eine Tafel. „Das ist unmittelbare Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an der Gestaltung unserer Stadt und erzeugt einen Umsetzungseffekt. Die Vorschläge werden an die Fachabteilungen und -ausschüsse weitergeleitet.“

Ein späterer Schulbeginn, neue Schülerlotsen in Heisterbacherrott, mehr Müllaktionen, ein Streichelzoo und fehlende Mülleimer im Wohnpark Nord waren nur einige Beispiele. Die Schüler notierten ebenso, was ihnen in Königswinter gefällt. Auch der Bürgermeister hatte gepunktet: Auf einem Kärtchen stand „Peter Wirtz“.

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