Entwicklung der Königswinterer Altstadt Unterführung an der Drachenfelsstraße soll 2021 kommen

Königswinter · Der Baubeginn in der Altstadt von Königswinter ist für 2021 geplant. Die Bahn setzt für den Bau zwei bis drei Jahre an.

Echte Begeisterung sieht vielleicht anders aus. Aber nach den Erfahrungen der Vergangenheit ist es nicht verwunderlich, dass die Politik nur verhalten optimistisch auf die Nachricht reagierte, die für die Entwicklung der Königswinterer Altstadt so wichtige Eisenbahnunterführung an der Drachenfelsstraße werde ab 2021 gebaut. Schließlich wartet man seit 30 Jahren vergeblich darauf. Doch nun sieht es tatsächlich so aus, als würde es endlich ernst.

Noch im Februar hatten ganz andere Nachrichten die Politik aufgeschreckt. Damals hatte die Bahn verschiedene Zeitpläne vorgelegt, darunter ein „Worst-Case-Szenario“, nachdem die Arbeiten möglicherweise sogar erst 2028 begonnen würden. Eine Planung, die man so in Königswinter nicht akzeptieren wollte.

Denn schließlich hängen von dem Bau der Unterführung, die nur für Fußgänger gedacht ist, die Entwicklung des Bobby- und des Rheingoldgeländes ab. Und auch die Bergbahnen hatten ihren geplanten Neubau am Tourismusbahnhof aufgeschoben, da sie befürchteten, dass die Gäste des geplanten Cafés für Jahre auf eine Baustelle blicken müssen.

Druck in Düsseldorf zeigt Wirkung

Über die unterschiedlichsten, vor allem politische Kanäle, machte man in Düsseldorf Druck. Und der zeigte Wirkung. In einem ersten direkten Gespräch in Königswinter mit Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Nordrhein-Westfalen, zeigte sich dieser durchaus offen für die Probleme und Argumente der Königswinterer.

Nach einem zweiten Gespräch zeigte sich der Technische Dezernent Theo Krämer am Montagabend durchaus hoffnungsvoll. „Denn nun gibt es einen abgestimmten Zeitplan, aus dem die Bahn nicht einfach einen Teil herausnehmen kann“. Dieser sieht Ende dieses, Anfang kommenden Jahres zunächst die Ertüchtigung der bestehenden Schrankenanlage vor.

Ferngesteuerte Schrankenanlage

Denn sie soll künftig „ferngesteuert“, das marode Schrankenwärterhäuschen endlich abgerissen werden (wie bereits vor 20 Jahren geplant). Gleichzeitig sind diese Arbeiten notwendig für den späteren Bau der Unterführung, denn während der Bauphase muss der Bahnübergang ein Stück „verrückt“ werden, um trotz der Bauarbeiten eine Querungsmöglichkeit sicherzustellen.

„Die Bahn hat für diese ersten Arbeiten bewusst Zeiten gewählt, in denen es weniger Publikumsverkehr gibt, sie steht in enger Absprache mit den Bergbahnen“, so Dominik Braunsteiner von der Verwaltung in der Arbeitsgruppe Altstadt. Gleichzeitig wird auch der Weg zwischen dem Bahnübergang Küferweg und Drachenfelsstraße ertüchtigt. Denn nach der Instandsetzung Drachenfelsstraße wird der Bahnübergang Küferweg entfallen. Die Königswinterer werden optisch davon erst 2018 etwas mitbekommen, wenn das Wärterhäuschen in luftiger Höhe abgerissen wird.

Bauzeit beträgt zwei bis drei Jahre

Für den Bau der Unterführung setzt die Bahn zwei bis drei Jahre an, denn sie beinhaltet auch den Bau einer Ersatzstraße zwischen der Straße „An der Helte“ und dem bereits ausgebauten Teil der Wilhelmstraße. Neben der eigentlichen Tiefbaumaßnahme, die sowohl die Bahnlinie wie auch die Wilhelmstraße unterquert, gehören ebenfalls die Aufgangsbauwerke dazu, bei denen die Stadt nun in die Detailplanung einsteigen will.

Und auch um die anschließende Nutzung von Bobby- und Rheingoldgelände will man sich dort Gedanken machen – offiziell aber erst, wenn die sogenannte Eisenbahnkreuzungsvereinbarung unterschrieben ist. Denn dann wäre die Unterführung tatsächlich in greifbare Nähe gerückt.

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