GA-7Gebirge-Adventskalender Tipps für den perfekten Weihnachtsbaum

Bad Honnef · Im vergangenen Jahr wurden alleine in Deutschland 29,3 Millionen Weihnachstbäume verkauft – Tendenz steigend. Dabei ist die Nordmanntanne noch immer Favorit. Der Holzverband mit Sitz in Bad Honnef gibt Tipps für den perfekten Baum.

Noch 19 Tage bis Heiligabend. Auf der Liste der Vorbereitungen stehen neben Plätzchenbacken und der Planung des Festmenüs auch der Kauf eines Weihnachtsbaumes ganz oben. Gerade gewachsen sollte er sein. Mit vielen Zweigen zum Schmücken. Und über den Jahreswechsel hinaus noch schön grün. Ach ja, und möglichst wenig nadeln – so könnte der Wunschzettel für den perfekten Baum lauten.

Im vergangenen Jahr wurden alleine in Deutschland 29,3 Millionen Weihnachstbäume verkauft – Tendenz steigend. Die Gründe für die Baumbegeisterung sind vielfältig. Zum einen liegen sie an einer demografischen Entwicklung, zum anderen an einem Trendwandel. „Jeder Haushalt strebt danach, einen Weihnachtsbaum zu haben“, sagt Ursula Geismann, Pressesprecherin des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie mit Sitz in Bad Honnef.

Seit mehr als 15 Jahren misst der Verband die Verkaufszahlen der Weihnachtsbäume. Obwohl die Bevölkerungszahlen leicht rückläufig sind, gibt es gleichzeitig mehr Single-Haushalte, die nicht auf den Baumschmuck in der Wohnung verzichten möchten. Zudem zeige sich eine Tendenz zum Zweitbaum für Balkon und Terrasse, so Geismann. Dieser Trend spiegele sich auch im Stadtbild wider: Immer mehr Bäume werden zur Dekoration oder für Weihnachtsmärkte aufgestellt. Während letztere früher vornehmlich in südlichen Regionen stattfanden, gibt es sie heute in ganz Deutschland. Gleichfalls habe die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen in der Gastronomie, Hotellerie und bei Firmen zugenommen.

In diesem Jahr hat Geismann überdies ein weiteres Phänomen beobachtet, das das Weihnachtsbaumgeschäft begünstigt. „Es ist die Sehnsucht, der Wunsch nach Friedlichkeit“, sagt sie. „Es sind in diesem Jahr so viele Dinge passiert, die nicht vorhersehbar waren.“ Mit der Rückbesinnung auf vertraute Rituale und weihnachtliche Traditionen kehre so ein Stück Sicherheit zurück in eine von Umbrüchen geprägte Zeit. Dieser Wunsch schlage sich bereits jetzt bei der Nachfrage nieder. Außerdem gewinne das Thema Nachhaltigkeit immer mehr Bedeutung.

Neben Öko-Weihnachtsbäumen, die nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, existiert in Großstädten ein neues Modell: der Leihbaum. Pünktlich zum Fest wird der georderte Baum geliefert, der nach den Festtagen nicht nur abgeholt, sondern auch wieder eingepflanzt wird. Das Angebot richte sich zwar an eine Nischenzielgruppe, sei aber unter ökologischen Aspekt sehr interessant, so Geismann. Aber wie sieht er aus, der perfekte Weihnachtsbaum? Bestückt mit 200 000 Tannennadeln und acht bis zwölf Jahre gewachsen – das ist der Durchschnittsbaum.

Rund 70 Prozent der angebotenen Bäume stammen aus Deutschland. Jeder dritte Baum kommt aus dem Sauerland. Weitere Anbaugebiete befinden sich in Schleswig-Holstein, Niedersachsen sowie im Schwarzwald und dem Bayrischen Wald. Nur etwa fünf Prozent der Nadelhölzer wachsen noch im Wald. Der Großteil wird auf Plantagen herangezüchtet – um den Wuchs besser kontrollieren zu können. Die anderen 30 Prozent, die auf dem deutschen Markt verkauft werden, werden aus Skandinavien und Polen importiert.

Liebling der Deutschen ist die Nordmanntanne mit einem Marktanteil von 75 Prozent. „Die Nordmanntanne hält länger, nadelt und stichelt nicht so“, sagt Geismann. Vor 30 Jahren waren hingegen Fichte oder die echte Tanne beliebter. Mittlerweile entscheidet sich nur noch jeder Fünfte für eine Blaufichte. Auch wenn die Nadeln der Fichte härter sind, hat sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Nordmanntanne: „Fichte und Blaufichte riechen nach Weihnachten“, sagt die Expertin. Exoten unter den Weihnachtsbäumen stellen hingegen Edeltanne, Douglasien oder Rotfichte dar.

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