Früheres Adam-Stegerwald-Haus Stillstand beim Kaiser Palais in Königswinter

Königswinter · Seit Wochen ruhen die Arbeiten am früheren Adam-Stegerwald-Haus. Nach Angaben der Betreibergesellschaft soll der Investor Insolvenz angemeldet haben.

Dies teilte am Mittwoch Martin Niggehoff von der Geschäftsführung der Carpe Diem Gesellschaft für den Betrieb von Sozialeinrichtungen mit Sitz in Wermelskirchen auf Anfrage mit. „Die Projektgesellschaft ist in Insolvenz gegangen. Wir wollen das Gebäude aber natürlich weiterhin übernehmen“, sagte er.

Am Freitag habe er davon erfahren, dass die Firma, die eigens für das Bauvorhaben gegründet worden war, zahlungsunfähig sei. Zuvor sei man von der Projektgesellschaft immer wieder vertröstet worden, zuletzt auf das Jahresende.

Von der angeblich insolventen Projektgesellschaft, die in das Kaiser Palais 13 Millionen Euro investieren wollte, gab es keine Auskunft zu diesem Thema. Eine Mitarbeiterin verwies darauf, dass der zuständige Geschäftsführer sich bis zum kommenden Montag im Urlaub befinde und dort auch nicht erreichbar sei. Bei den Bekanntmachungen des zuständigen Amtsgerichts Köln, wo die Projektgesellschaft ansässig ist, findet sich kein Hinweis auf die Insolvenz.

Bauarbeiten begannen Anfang 2016

Die Nachbarschaft an der Hauptstraße in der Altstadt wundert sich allerdings seit geraumer Zeit, dass auf der Baustelle nichts mehr passiert. Anfang 2016 hatten die Bauarbeiten begonnen. Im Februar dieses Jahres sollten die ersten Bewohner in das Altenpflegeheim einziehen. Insgesamt 80 Pflegeappartements, die in Einheiten von zehn bis zwölf Zimmern zu Wohngruppen zusammengefasst werden sollen, ein besonders geschützter Bereich für demente Bewohner im Dachgeschoss und 15 Kurzzeitpflegeplätze im Untergeschoss sind dort vorgesehen. Dazu kommen sechs Wohnungen für betreutes Wohnen, die einen separaten Zugang von der Hauptstraße erhalten sollen.

Der unter Denkmalschutz stehende Altbau wurde über das Treppenhaus mit einem viergeschossigen Erweiterungsbau an der Remigiusstraße verbunden. In dem Anbau soll auch ein ambulanter Pflegedienst sein Büro beziehen. In der Eingangshalle ist zudem ein öffentliches Restaurant geplant.

Niggehoff geht davon aus, dass die Arbeiten bis auf den Innenausbau und die Technik weitgehend abgeschlossen sind. So genau kann er das aber selbst nicht sagen, weil er das Gebäude seit längerer Zeit nicht mehr betreten hat. „Bei unserem letzten Infotag vor etwa einem Monat haben wir vor verschlossenen Türen gestanden“, sagt er. Das Interesse an den Wohnungen und Pflegeplätzen sei unverändert sehr groß. „Die sechs Wohnungen sind alle weg“, so Niggehoff.

Auch für die Pflegeappartements gebe es bereits eine Reihe von Reservierungen. „Wir müssen die Interessenten jetzt vertrösten bis zu einem Zeitpunkt, wenn die Eröffnung absehbar ist.“ Er geht davon aus, dass das Projekt auf jeden Fall fertiggestellt wird. „Es kann ja so nicht stehen bleiben. Ich bin mir sicher, dass die Einrichtung irgendwann eröffnet wird.“ Einen ähnlichen Fall habe sein Unternehmen in Velbert-Langenberg erlebt, wo die Projektgesellschaft drei Monate vor der Eröffnung Insolvenz angemeldet habe. Die Einrichtung sei heute im Betrieb.

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