Glosse: So gesehen Scarface am Drachenfels

Meinung | Königswinter · Richtig vorwitzig streckt Scarface seine Knubbelnase in den blauen Himmel – was für ein gewaltiger Kontrast zum lieblichen Siebengebirgswald drunten und zum prächtigen Himmelsblau droben. Die Künstler, die das markante Gesicht in den Drachenfels gemeißelt haben, heißen Wind und Wetter.

Gerade vor dieser Kulisse hätte Scarface alle Chancen, den Sprung unter die zehn hässlichsten Filmfiguren aller Zeiten zu schaffen. Laut der Internetseite von Cine.Star stehen dort in dieser Reihenfolge bisher „Das Ding aus einer anderen Welt“, „Predator“ und „Alien“. „Scarface“, ein Gangster, den Al Pacino in einem Film aus dem Jahr 1983 gab, findet sich übrigens nicht in dieser Liste, obgleich es unser Antlitz mit Blick ins Siebengebirge doch locker mit den anderen aufnehmen könnte.

Mancher Film-Nostalgiker denkt bei diesem Anblick vielleicht aber auch an ältere Filme wie etwa „Die Schöne und das Biest“ oder „Der Glöckner von Notre Dame“ mit dem unglücklichen Quasimodo, dessen Leiden uns Anthony Quinn so vortrefflich vor Augen führte. Auch seine Hässlichkeit, bei ihm war es der Buckel, kam so richtig zur Geltung, weil Esmeralda, gespielt von Gina Lollobrigida, so schön war. Wie bei Scarface und dem Siebengebirge.

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