Bäder in Königswinter Sanierung des Hallenbades wird nun doch geprüft

Königswinter · Überraschende Wende im Hauptausschuss Königswinter am Dienstagabend: Die Politik beschloss, doch auch für eine Kernsanierung des Hallenbades eine Kostenschätzung erstellen zu lassen.

Mit Spannung war der Tagesordnungspunkt Bäder von allen Beteiligten erwartet worden. Denn SPD, Köwis und die Partei Bündnis 90/Die Grünen hatten sich bereits am Montag klar positioniert: Nachdem sich die Kostenschätzungen für einen Neubau in Eigenregie auf rund 9,7 Millionen Euro belaufen, verlangten sie erneut, auch die Sanierung zu prüfen (der GA berichtete). Das hatte die Koalition im vergangenen Jahr abgelehnt, weil sie zusätzliche Gutachterkosten vermeiden wollte. Auch am Dienstagabend sah es zunächst nach Konfrontation aus.

CDU-Fraktionschef Josef Griese kritisierte, man könne die Kosten für den Neubau nicht mit den Zahlen aus dem bereits älteren Tamburro-Gutachten für eine Sanierung vergleichen. Fraktionskollege Roman Limbach verwies zudem darauf, dass der Neubau ökologisch nachhaltig sei.

Die Opposition beharrte darauf, dass man keine Entscheidungsgrundlage habe. „Wir konnten nie vergleichen, weil uns die Kostenschätzung fehlte“, so Michael Ridder (Köwi). SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow hob hervor: „Im Laufe der Jahre sind 700.000 Euro Verfahrens- und Gutachterkosten angefallen, ohne dass etwas passiert ist. Wenn wir eine seriöse Berechnung vorliegen gehabt hätten, könnten wir längst weiter sein.“ Limbach warnte davor „Äpfel mit Birnen zu vergleichen“. Wenn man die Kosten für Sanierung und Neubau betrachte, dann müssten an die Sanierung die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie an den Neubau und auch alle zusätzlichen Ausgaben wie zum Beispiel die Neugestaltung des Außenbereichs eingepreist werden.

Dagegen sperrte sich auch die Opposition nicht. „Natürlich muss man das einrechnen“, so Ridder. „Mir fehlen in dem Sanierungsgutachten auch einige Punkte.“ Aber er brauche verlässige Zahlen. „Wenn sich dann herausstellt, dass der Neubau günstiger ist, dann entschuldige ich mich.“ Da die Verwaltung, die sich auf diese Frage offenbar vorbereitet hatte, zudem betonte, der Preis der Kostenschätzung für eine Sanierung belaufe sich vermutlich auf rund 35 000 Euro, beauftragte der Ausschuss schließlich die Verwaltung, diese in Auftrag zu geben.

Besonders, da in einem Atemzug an einer anderen Stelle 20 000 Euro Gutachterkosten eingespart wurden: Denn so ganz nebenbei beerdigte die Politik alle Pläne, das Bad in Öffentlich-Privater Partnerschaft zu realisieren. Nicht, weil man das Modell generell in Frage stelle, so Griese, sondern weil auf Grund der Zinssituation kommunale Kredite einfach unschlagbar seien.

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