Nahversorgung in Königswinter Neuer Wochenmarkt ist ein Erfolg

Heisterbacherrott · Die neuen Stände auf dem Wochenmarkt in Heisterbacherrott stoßen auf große Resonanz bei den Kunden. Ein Grund dafür: In vielen Königswinterer Ortschaften gibt es keine Lebensmittelläden mehr.

Der Wochenmarkt in Heisterbacherrott ist ein voller Erfolg. Die drei Händler, die jeden Freitag für vier Stunden ihre Stände dort aufbauen, sind nach den ersten beiden Monaten sehr zufrieden. Und die Menschen im Ort scheinen auf das neue Angebot nach fast fünf Jahren ohne Einkaufsmöglichkeit auch nur gewartet zu haben.

Selbst am Tag vor Silvester und bei eisigen Temperaturen bauten die drei Händler ihren kleinen Wochenmarkt auf dem Parkplatz Dollendorfer Straße/Oelbergstraße auf. „Die Nachfrage ist so groß, dass wir heute da sind, was wir eigentlich nicht geplant hatten“, berichtete Michael Beckhaus, der Obst und Gemüse verkauft.

Seit Anfang November gibt es das Angebot. Immer freitags zwischen 9 und 13 Uhr können an den Marktständen des Bauernhofs Seifen aus dem Kreis Altenkirchen, von Obst Beckhaus und Fisch Bornschein, beide aus Bonn, Fleisch und Käse, Obst und Gemüse, Eier, Kartoffeln und frischer Fisch gekauft werden. Im Frühjahr ist es fünf Jahre her, dass der Spar-Markt Steffes in Heisterbacherrott geschlossen hat. Eine Institution im Ort, am Ende aber nicht mehr rentabel, weil die meisten Leute ihre Großeinkäufe woanders erledigten.

„Es läuft bombastisch“

„Wir sind so zufrieden, dass wir Hurra schreien könnten. Es läuft bombastisch und ist eine richtig tolle Geschichte geworden“, sagt Michael Beckhaus. Die Resonanz sei absolut zufriedenstellend, der Wochenmarkt zu einem richtigen Dorftreff und Ort der Kommunikation geworden. „Wir würden gerne noch einen anderen Standort finden, der so ähnlich ist“, so Beckhaus. Auch Marco Krauskopf, der an diesem Tag seinen Chef am Fischstand vertritt, ist sehr angetan von der Kundschaft. „Der Wochenmarkt ist wirklich toll angenommen worden. Und es ist ein sehr nettes Publikum“, sagt er.

Dorothea Preußer, die am Gemüsestand ein Kilo Rosenkohl kauft, ist froh über das Angebot. „Ich finde das klasse. In Heisterbacherrott gibt es ja sonst nichts mehr. Früher gab es hier mal drei Lebensmittelgeschäfte.“ Mipsi Kullack ist zum ersten Mal auf dem Markt, weil sie an diesem Tag frei hat. „Aber ich habe schon viel von Nachbarn über die Stände gehört. Das war ja eine echte Marktlücke“, sagt sie. Und das darf durchaus im Wortsinne verstanden werden.

Gescheiterte Versuche in Königswinterer Altstadt

Die Idee zu dem Markt hatte Renate Keppler. Die frühere Vorsitzende des Werbekreises Oberpleis/Heisterbacherrott wollte die Nahversorgung in Heisterbacherrott verbessern. Von dem neuen Angebot sollen auch die anderen Gewerbetreibenden im Ort profitieren, indem zusätzliche Kunden angezogen werden.

In der Königswinterer Altstadt ist der Versuch, einen Wochenmarkt zu etablieren, mehrmals gescheitert. Zurzeit wird dort ein erneuter Anlauf unternommen. Die Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) ist vor einem Jahr vom Stadtrat beauftragt worden, Gespräche mit Marktbeschickern zu führen. Diese laufen zurzeit nach Auskunft der WWG. Doch im Gegensatz zu Heisterbacherrott gilt die Altstadt als schwieriges Pflaster.

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