Menschliche Kommunikation ist sein Thema Marek Zyga zeigt Retrospektive in der Continuum Gallery Königswinter

KÖNIGSWINTER · Werkreihen des polnischen Künstlers Marek Zyga umfasst eine Retrospektive, die derzeit in der Continuum Gallery in Königswinter zu sehen ist. Neben Skulpturen aus seiner frühen Schaffenszeit sind zahlreiche aktuelle Arbeiten aus Bronze und Keramik ausgestellt.

 Marek Zyga vor seiner Lieblingsskulptur aus Bronze mit dem Titel „The Foundations“.

Marek Zyga vor seiner Lieblingsskulptur aus Bronze mit dem Titel „The Foundations“.

Foto: Gabriela Quarg

Die Säule aus Buchstaben scheint in den Himmel zu wachsen: Wie ein hoher Turm aus aufeinander gestapelten Kisten voller Schriftzeichen mutet das Gebilde an, das die etwa 80 Zentimeter hohe Bronzefigur scheinbar mühelos in den Händen balanciert. Fast möchte man mit Hand anlegen, um das fragile Gebilde vorm Umkippen zu bewahren.

Künstler Marek Zyga hat seinem Lieblingswerk den Titel „The Foundations“ gegeben – die Buchstaben als die „Grundlagen“ oder das „Fundament“ für die menschliche Kommunikation, die ein Hauptthema seines Schaffens ist. „In der Gestik suche ich die Worte und in den Worten die Buchstaben, die ich dann wiederum in meine Skulpturen einarbeite“, sagt der Künstler über seine Werke.

In einer umfangreichen Retrospektive präsentiert die Continuum Gallery im Wintermühlenhof in Königswinter derzeit die Werkreihen des Künstlers aus den vergangenen zehn Jahren. Neben Skulpturen aus seiner frühen Schaffenszeit sind zahlreiche aktuelle Arbeiten aus Bronze und Keramik zu sehen – lebensgroße Figuren, Büsten, Torsi und Köpfe, die anmuten wie antike Meisterwerke und zugleich faszinierend zeitlos und modern erscheinen. Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag war Zyga eigens aus Polen nach Königswinter gereist.

Mensch steht im Mittelpunkt

Den Künstler und Galerist Wiktor Borowski verbindet seit vielen Jahren eine enge Freundschaft; Borowski hat Zygas Karriere maßgeblich mitgestaltet. „Wir haben uns 1992 kennengelernt. Damals hat Marek noch eine Studentenkneipe in Bunzlau betrieben, und wir haben dort wunderbare Gespräche über Kunst geführt“, erzählt Borowski. 2003 hat Zyga angefangen, mit Keramik zu experimentieren – im kleinen heimischen Brennofen im Keller entstanden zum Beispiel die aus Keramik- und Metallteilen zusammengesetzten Köpfe, die ebenfalls bei der Ausstellung in der Continuum Gallery zu sehen sind.

Damals wie heute steht der Mensch im Mittelpunkt von Zygas künstlerischem Schaffen: Seine figürlichen Skulpturen zeigen Menschen in verschiedenen Haltungen und Positionen. Einige tragen Gewänder und Anzüge aus winzigen Porträts, Buchstaben oder Fotos von Mündern oder Augen. Die Bilder wurden dafür in einem besonderen Verfahren auf eine spezielle Trägerfolie gedruckt und in eine Glasur eingebrannt. Seit 2015 arbeitet Zyga auch mit Bronze – wie bei seinen Keramikarbeiten legt er auch hier besonderen Wert auf die poröse Struktur der Oberflächen, deren scheinbar „verfallende“ Schönheit den Betrachter in ihren Bann zieht.

Die Ausstellung „Marek Zyga - Retrospektive und neue Werke“ ist bis zum 13. Mai in der Continuum Gallery im Wintermühlenhof zu sehen. Geöffnet ist an den Sonntagen 25. März, 8. April, 15. April, 22. April, 29. April. 6. Mai und 13. Mai, jeweils von 14 bis 17 Uhr. An den Königswinterer Kunsttagen öffnet die Galerie zusätzlich am Freitag, 20. April, und Samstag, 21. April, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Besichtigungstermine können auch unter 01 73/8 32 29 52 vereinbart werden. Infos auch unter www.continuum-gallery.com

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