Sechs Chöre gestalten Festmesse Kirchenchor Ittenbach feiert 125-jähriges Bestehen

ITTENBACH · Sechs Chöre, 170 Frauen und Männer: Es war ein besonderes Musikerlebnis, das die Besucher in der katholischen Kirche in Ittenbach erwartete. Zum 125-jährigen Bestehen des Kirchenchors Cäcilia gestalten die Chöre eine beeindruckende Festmesse.

 Großer Auftritt: Zum Geburtstag von Cäcilia Ittenbach gestalten sechs Chöre die von Pfarrer Markus Hoitz zelebrierte Festmesse.

Großer Auftritt: Zum Geburtstag von Cäcilia Ittenbach gestalten sechs Chöre die von Pfarrer Markus Hoitz zelebrierte Festmesse.

Foto: Frank Homann

Wenn kirchliche Lobgesänge wie das „Kyrie“ oder das „Gloria“ aus 170 Kehlen zugleich erklingen, ist das ein Erlebnis, in dessen Genuss man nicht alle Tage kommt. Aber schließlich ist ja auch ein 125. Geburtstag nichts Alltägliches. Und so erfüllte am Sonntag bei der Festmesse anlässlich des Jubiläums des Kirchenchors Cäcilia Ittenbach nicht nur ein Chor das Gotteshaus mit vollendetem Klang, sondern gleich sechs auf einen Streich.

Für den besonderen Anlass hatten die Ittenbacher Sänger sowie die Mitglieder der befreundeten Kirchenchöre aus Stieldorf, Thomasberg, Heisterbacherrott, Aegidienberg und Windhagen jeweils mit ihren eigenen Chorleitern in wochenlanger Probenarbeit die „Messe Brève“ von Leo Delibes einstudiert. Nur eine einzige gemeinsame Probe war dann noch nötig, um die sechs Chöre unter Leitung von Peter Höller zu einem großen Klangkörper zusammenwachsen zu lassen.

Musikalisch begleitet wurden die Sänger von Mitgliedern des Ittenbacher Bläsercorps, von Edgar Zens und Peter Hartung an der Orgel sowie von Stefan Schwebig an der Pauke. Ebenfalls in die musikalische Gestaltung eingebunden war Kantorin Bettina Ostenrath. „So viele Stimmen, die gemeinsam singen, das hat man nicht oft. Ich habe richtig Gänsehaut bekommen“, verriet Sabine Leven, Vorsitzende des Ittenbacher Chores.

Soziales Engagement der Chöre

Sichtlich ergriffen waren auch die zahlreichen Gemeindemitglieder, die die Festmesse mit den Sängern feierten. Zelebriert wurde sie vom Präses, Pastor Markus Hoitz, der auch das soziale Engagement der Kirchenchöre hervorhob: „Sie sind ein wunderbares Beispiel für das Wachsen des Reiches Gottes.“ Im Gegensatz zu professionellen Chören werde hier nicht nur auf Noten geachtet, sondern auch auf die Nöte der Mitglieder.

Gegründet wurde der Chor 1893 auf Anregung des Kölner Bischofs vom damaligen Pfarrer Franssen. Die Leitung übernahm Lehrer Wilhelm Thomas. Zunächst bestand der Chor, der sich damals den Namen „Caecilien-Verein“ gegeben hatte, ausschließlich aus Männern, die am Weihnachtstag 1893 morgens um 6 Uhr im Hochamt erstmals öffentlich sangen. Der Chor entwickelte sich dann unter den verschiedenen Organisten und Dirigenten schnell zu einer beachtlichen Größe – zumal die singenden Männer bald weibliche Unterstützung erhielten.

Heute gehören dem Chor 45 Sängerinnen und Sänger an, die einmal wöchentlich unter Leitung von Peter Höller üben. Der Kirchenmusiker freut sich nach eigenem Bekunden immer wieder über die Leidenschaft, mit der die Mitglieder bei der Sache sind, wenngleich es auch hier wie bei jedem anderen Kirchenchor auch „mal Höhen und mal Tiefen“ gebe. Ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr steht den Ittenbacher Sängern unmittelbar bevor: Am kommenden Wochenende findet zum Abschluss der Kirchenmusikwoche im Erzbistum Köln, die ganz im Zeichen des 150-jährigen Bestehens des Dözesan-Cäcilienverbandes steht, eine Großveranstaltung in der Lanxess-Arena in Köln statt.

14.600 Männer und Frauen wollen dort zusammen singen, und natürlich sind auch Ittenbacher Sänger dabei, gemeinsam mit mehr als 100 weiteren Mitgliedern von Chören aus dem Seelsorgebereich. Da ist die „Messe Brève“ doch eine gelungene Generalprobe gewesen – wenn auch nur im vergleichsweise kleinen Rahmen.

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