Evangelische Kirchengemeinde Oberkassel-Dollendorf Kinderchöre führen "Das Gespenst von Canterville" auf

NIEDERDOLLENDORF · Geisterstunde im Gemeindezentrum: Ganz schön gruselig ging es beim Musical der evangelischen Kirchengemeinde Oberkassel-Dollendorf zu. Deren Kinderchöre hatten unter Leitung von Kantorin Stefanie Ingenhaag seit April Oscar Wildes Stück „Das Gespenst von Canterville“ einstudiert.

 Gespenster unter sich: Als kleine Geister machen die Musical-Akteure das Schloss unsicher. Von den Kostümen über das Bühnenbild bis zur Orchestermusik war die Inszenierung selbst gemacht.

Gespenster unter sich: Als kleine Geister machen die Musical-Akteure das Schloss unsicher. Von den Kostümen über das Bühnenbild bis zur Orchestermusik war die Inszenierung selbst gemacht.

Foto: Frank Homann

Und der kleine Chor mit Erstklässlern und Kindergartenkindern gefiel dabei als Nachwuchs-Gespenstergruppe so gut, dass sogar Szenenapplaus gespendet wurde. Alle 50 Kinder wuchsen bei der Aufführung über sich hinaus und durften sich nach 80 Minuten Konzentration über ausdauernden Beifall des Publikums freuen. Den hatten sich die kleinen Schauspieler und Sänger, die vom Schlossorchester unterstützt wurden, aber auch redlich verdient. Viele große Rollen mussten besetzt werden.

Und Stefanie Ingenhaag lobte, dass alle Akteure sehr viel Text zu lernen hatten, der darüber hinaus etliche englische Worte und vor allem auch ungewohnte Redewendungen enthielt und so zu einer besonderen Herausforderung wurde.

Die englische Familie Canterville, die ihr Schloss verkaufen muss, weil das Geld knapp ist, eine amerikanische Familie, die in das Anwesen einzieht und die Warnungen vor einem Spuk in den Wind schlägt, Polizisten und viele Gespenster, insbesondere Sir Simon, der von Juli Münchmeyer genial verkörpert wurde, machen das Musical aus. Die Musik, gespielt von einem kleinen Projektorchester, stammt von Johannes Matthias Michel.

Bemerkenswert war auch die Kulisse – die Akteure hatten sie bei den Probenwochenenden selbst gebastelt mit Hilfe von Susanne Kress, der Mutter eines Mitstreiters. Die reichen Lichteffekte machten die Atmosphäre besonders reizvoll.

Zweimal zeigten die Kinder ihr Stück, und nach der ersten erfolgreichen Aufführung fiel den Mädchen und Jungen ein Stein vom Herzen, die Aufregung war wie verflogen. Die kleine Anna (8), die eine Schlossköchin mimte, hatte zum Beispiel ihre Aussage als Zeugin hinter sich gebracht – sie gab Auskunft über den Lärm im Schloss, den die Gespenster verursachten. Sir Simon, der gruselige Obergeist in Canterville, war wild entschlossen, die neuen Mieter zu vergraulen. Aber am Schluss gab es eine Vereinbarung per Handschlag: Die Gespenster dürfen weitermachen, aber sie beachten künftig die Nachtruhe, um die Mieter nicht mehr zu stören.

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