Zukunft des Geländes Großes Mieter-Interesse an den Lemmerzhallen in Königswinter

Königswinter · Laut Eigentümer Hans Werner Pütz gibt es noch viel zu tun, um das alte Firmengelände in Königswinter für die weitere Nutzung vorzubereiten. Dabei hat er jetzt schon zahlreiche Anfragen für die Gebäude.

Das Wort „kompliziert“ taucht häufiger auf, wenn Hans Werner Pütz über die Lemmerzhallen spricht. Der neue Eigentümer, der mit seiner Niederkasseler Firma bereits mehrere Gewerbeparks errichtet hat, hat das 22.000 Quadratmeter große Areal samt den Hallen und dem ehemaligen Verwaltungsgebäude im Juli nach „komplizierten Verhandlungen“ von der Stadt erworben. Damals gebrauchten Vertreter der Verwaltung dieses Wort.

„Es kann sein, dass nächstes Jahr die ersten Mieter einziehen. Wir haben selber ein Interesse, das nicht auf die lange Bank zu schieben“, sagt Pütz. Im Juli hatte er noch gehofft, dass Mitte 2018 wieder Leben in die Hallen einziehen könnte, und gesagt: „Die Planungen werden jetzt sehr schnell angepackt.“ Zurzeit befinde sich das Projekt noch in der Planungs- und Vorbereitungsphase, so der Investor jetzt. „Wir wollen schließlich eine vernünftige Planung hinlegen. Das Gelände ist ein bisschen kompliziert.“

Behördliche Genehmigungen für die Dekontamination des Geländes und die Deponierung von Altlasten sowie den Teilabbruch der Hallen müssten eingeholt, die Statik erneuert oder ergänzt werden. Mehr als ein Dutzend Behörden müssten beteiligt werden. Von der Stadt über den Landesbetrieb Straßenbau, der für die B42 zuständig ist, bis zum Denkmalamt.

Möglichst viele Gebäude sollen stehenbleiben

„2018 werden wir stärker einsteigen“, kündigt Pütz an. Aber auch dann werde man von außen nur relativ wenig von den Arbeiten wahrnehmen. Die Hallen würden zum Teil nur partiell geöffnet, um überdachte Parkplätze zu schaffen. „Auf einem Luftbild wird das kaum zu erkennen sein“, so Pütz. „Wir wollen auch nicht mehr abreißen als nötig. Wir wollen die Strukturen erhalten.“ Aber letztlich hänge auch das von der Nutzung der Gebäude ab. „Das ist ein kompliziertes Objekt, weil sämtliche Infrastruktur erneuert werden muss.“ Dazu käme das große Thema Brandschutz.

Und wie sieht das Interesse potenzieller Mieter für die Gebäude aus? Über die Büroflächen im ehemaligen Verwaltungsgebäude gebe es Gespräche mit Interessenten, aber noch keine heißen Aspiranten. „3000 Quadratmeter Bürofläche ließen sich eher realisieren. Das Verwaltungsgebäude ist schnell wieder hergerichtet“, sagt Pütz. Das „schöne Treppenhaus“ stehe ohnehin unter Denkmalschutz und könne so bleiben. Es müssten zwar zusätzliche Treppenhäuser errichtet sowie Brandmeldeanlagen und Fluchtwege erneuert werden. „Drinnen wird schon alles auf den Kopf gestellt. Doch das ist bei Bedarf in einigen Monaten zu bewältigen“, meint er.

Von den Hallen bleibt nur das Stahlgerüst stehen

Anders sehe es da bei den Hallen aus. „Sie sind sehr stark angefragt“, sagt Pütz. Mitunter gebe es Anfragen für 500 Quadratmeter, am besten gleich gestern. Doch sei in diesem Fall die Nutzung für Lager, Handwerker oder Konfektionierungen viel schwieriger vorzubereiten. „Hier bleibt wirklich nur die Stahlkonstruktion stehen“, so der Unternehmer. Die Dächer und Böden seien marode, auch die Wände müssten erneuert werden.

„Gut Ding will Weile haben. Ein Projekt in diesem Zustand bedarf langer Planung. Bei dem Wirrwarr, der da gebaut wurde.“ Wie viele Mieter es am Ende sein werden, könne er jetzt noch nicht sagen. „Wir wollen möglichst viele reinholen. Aber das hängt letztlich vom Bedarf ab.“

Wert legt der Unternehmer darauf, dass auch das Außengelände des Gewerbeparks ansprechend gestaltet wird. „Die Straßen auf dem Gelände sind ohnehin nicht alltagstauglich. Uns wäre es lieb, sie etwas weg von den Gebäuden zu verlegen“, sagt er. Pütz würde gerne eine Grünzone schaffen. Möglicherweise sogar eine Allee mit Bäumen schwebt ihm vor.

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