Nibelungenhalle Geburtstagsgeschenk wird saniert

KÖNIGSWINTER · Im Richard-Wagner-Jahr 2013 soll die Nibelungenhalle neu gestaltet werden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte Ende Mai beschlossen, dass sich der Bund seinerseits mit 300.000 Euro an der Sanierung beteiligt.

Ein schöner Tag für Marlies Blumenthal: Michael Vangerow, Ortskurator Bonn/Rhein-Sieg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbrachte der Eigentümerin der Nibelungenhalle einen Fördervertrag über 100.000 Euro.

Die "stark gefährdete Nibelungenhalle", so heißt es in der Mitteilung der DSD, gehört zu den über 300 Projekten, die die in Bonn ansässige Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der "Glücksspirale" allein in Nordrhein-Westfalen fördern kann und konnte.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte Ende Mai beschlossen, dass sich der Bund seinerseits mit 300.000 Euro an der Sanierung beteiligt. Der Jugendstilbau wurde in das Förderprogramm für Kulturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.

Bis die Sanierungsarbeiten an der Kuppel beginnen, wird Blumenthal das undichte Dach der Halle noch einmal provisorisch winterfest machen müssen. Das Projekt muss von ihr auch vorfinanziert werden.

"Das ist völliges Neuland für mich", sagt sie. Unterstützung erhält sie von Projektsteuerer Ägidius Strack, der mit Schloss Drachenburg und dem Drachenfelsplateau bereits zwei weitaus größere Vorhaben betreut hat und immer noch betreut. Für seine Hilfe ist Blumenthal dankbar. "Ohne ihn wäre das alles nicht möglich gewesen", sagt sie.

Heute soll die frei tragende Kuppel vom Vermessungsbüro Pilhatsch von innen und außen vermessen werden. Das Dach muss dringend saniert werden. Undicht sind auch die Kuppelfenster und die überdachten Lichthöfe.

Wenn im kommenden Jahr der 200. Geburtstag von Richard Wagner gefeiert wird, soll die Gedenkstätte des Komponisten des Nibelungenrings instand gesetzt werden. Die eindringende Nässe schädigt bereits die Substanz.

Die Nibelungenhalle war 1913 zu Wagners 100. Geburtstag errichtet worden. Gebaut wurde ein dreigliedriges Gebäude mit sechseckigem Zentralbau aus Drachenfels-Trachyt und hoher Kuppel aus Eisenbeton. Stützpfeiler mit stilisierten Kopfreliefs von germanischen Göttern und Helden unterstützen die Konstruktion des "Weihetempels".

Die innere Gewölbekappe trug einen Sternenhimmel, der sich, so heißt es in der Mitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, "heute nicht mehr nachvollziehen lässt".

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