Wohnpark mit 17 Gebäuden Erster Schritt zum Seniorendorf in Oberpleis

Oberpleis · Ein Unternehmen plant in Oberpleis einen Wohnpark mit 17 Gebäuden für rund 150 Senioren anstelle der alten Fabrik und hat eine neue Version des Seniorendorfs vorgestellt. Nun muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

 Die alten Fabrikgebäude der Firma Weiner werden abgerissen. Nur das Fachwerkhaus rechts bleibt erhalten.

Die alten Fabrikgebäude der Firma Weiner werden abgerissen. Nur das Fachwerkhaus rechts bleibt erhalten.

Foto: Frank Homann

Einen Schritt weiter auf dem Weg zur Realisierung ist der Plan für das Seniorendorf am Pleisbach/Propsteistraße für rund 150 Senioren. Der Planungs- und Umweltausschuss beschloss, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und die Öffentlichkeit zu beteiligen. Zuvor hatten die Planer die überarbeitete Version vorgestellt, die weniger massiv ist als bei der letzten Präsentation im Arbeitskreis Oberpleis. Ein Modell vermittelte einen Eindruck von den Dimensionen des Dorfs mit 17 Gebäuden.

Die Kommunalpolitiker sind überzeugt, dass gerade bei Wohnungen für die älteren Mitbürger in Königswinter Nachholbedarf besteht. Dirk Hillesheim, Geschäftsführer des Unternehmens Inovavita, das Konzepte für Senioren- und Behinderteneinrichtungen entwickelt, bestärkte sie in dieser Ansicht. „Wir haben in Deutschland zurzeit 2,9 Millionen Pflegebedürftige. 2030 werden es bereits vier Millionen sein. 95 Prozent werden im häuslichen Umfeld gepflegt“, berichtete er.

Bei der Präsentation im Arbeitskreis hatte noch der 130 Meter lange, riegelförmige Gebäudekomplex zum Friedhof hin die Politik abgeschreckt. In der überarbeiteten Planung ist dieser jetzt einem größeren und drei kleineren viergeschossigen Gebäuden gewichen. Hier sollen der Eingangsbereich, die Lobby, ambulante Dienste und zweimal zwölf Pflegeplätze in Wohngruppen sowie ein Pflegehotel mit zwölf Pflegeplätzen untergebracht werden. In dem viergeschossigen Gebäude an der Propsteistraße, von der aus das Gelände erschlossen wird, sind Flächen für die Tagespflege, die Küche, ein Restaurant sowie 21 Servicewohnungen vorgesehen. Die Dachterrasse soll begrünt werden.

Doppelhäuser und 36 Servicewohnungen

An der westlichen Grundstücksgrenze sind außerdem drei- bis viergeschossige Gebäude mit insgesamt 36 Servicewohnungen für Senioren geplant. Dazu kommen im östlichen Plangebiet zwölf eingeschossige Doppelhäuser, sogenannte Chalets, mit Wohnflächen von 70 bis 80 Quadratmetern. Das alte Fachwerkhaus an der Propsteistraße soll mit einem Dorfladen, einem Café sowie einer Hausmeisterwohnung integriert werden.

„In unserem Seniorendorf ist alles möglich, aber nichts muss“, sagte Hillesheim. „Wir haben Oberpleis als Leuchtturmprojekt für Nordrhein-Westfalen ausgesucht“, so der Chef des in Rheinland-Pfalz ansässigen Unternehmens. Die einzelnen Einheiten hätten maximal 36 und nicht, wie anderswo üblich, bis zu 80 Plätze. Wichtig sei den Planern auch, den Wohnpark mit Oberpleis und den örtlichen Vereinen und Verbänden zu vernetzen. Wert lege man ebenfalls darauf, dass der Radweg am Pleisbach mitten durch das Seniorendorf verlaufe.

Die Politiker stehen, von kleineren Einwänden abgesehen, hinter dem Vorhaben. „Wir begrüßen das Projekt aus städtebaulicher und aus sozialpolitischer Sicht, auch wenn die Gebäude teilweise immer noch sehr massiv sind“, sagte Lutz Wagner, Fraktionschef der Königswinterer Wählerinitiative. Erreicht wurde auch, dass die Bungalows nur noch eine Höhe von maximal fünf Metern statt 6,50 Meter haben werden. Björn Seelbach (SPD) zeigte sich skeptisch, ob die vorgesehenen 20 bis 25 Parkplätze für den Besucherverkehr am Wochenende ausreichen.

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