Betreuungsbedarf Eine neue Kita für die Königswinterer Altstadt

Königswinter · Die Stadt kauft das Remigiushaus von der Kirche, damit dort ein Kindergarten eingerichtet werden kann. Die Suche nach einem Träger läuft bereits.

Die Stadt steht unmittelbar vor dem Kauf des Remigiushauses mit Grundstück von der katholischen Kirchengemeinde Sankt Remigius, um dort einen zweigruppigen Kindergarten einzurichten. Wenn der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss am Montag, 11. Dezember, und der Stadtrat am 18. Dezember ihre Zustimmung erteilen, steht dem Vertragsabschluss nichts mehr im Wege. Bereits zum Kindergartenjahr 2018/2019 soll die neue Kita in der Altstadt starten. Ein Träger wird allerdings noch gesucht.

Bereits ab Januar will die Stadt mit der Kirchengemeinde einen Nutzungsvertrag bis zum endgültigen Eigentumsübergang abschließen, um notwendige Umbaumaßnahmen vornehmen zu können. Zurzeit ist das städtische Jugendamt auf der Suche nach einem Träger. Einige Aspiranten haben nach Informationen des General-Anzeigers bereits ihr Interesse bekundet. Im Februar soll der städtische Jugendhilfeausschuss eine Entscheidung treffen. Gleichzeitig muss das Landesjugendamt seine Genehmigung erteilen.

In der Kita sollen zwei Gruppen der Gruppenform II (unter drei Jahre) und III (über drei Jahre) angeboten werden. Auf diese Weise möchte die Stadt den Nachfrageüberhang nach Kindergartenplätzen in der Altstadt abbauen. Im Februar hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass in diesem Bezirk 29 Kitaplätze fehlen. Tendenz steigend. Sollte später einmal keine zusätzliche Kita in der Altstadt mehr gebraucht werden, könnte die Stadt das Gebäude anderweitig verwenden.

Start zum Kindergartenjahr 2018/2019

Im Juni 2017 hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, Verkaufsverhandlungen mit der Kirchengemeinde aufzunehmen. Die Kita wird vor allem das Erdgeschoss des Remigiushauses nutzen. Das Gebäude hat insgesamt eine Nutzfläche von 800 Quadratmetern. Der Schützenbruderschaft soll auch weiterhin ein Raum im Untergeschoss überlassen werden. Auch die Bücherei der Kirchengemeinde kann bis zum Umzug ins alte Pfarrhaus an der Hauptstraße dort bleiben.

„Wir sind sehr froh, dass es diese Lösung gibt“, sagt Ulrich Fuchs vom Kirchenvorstand von Sankt Remigius. Seitdem das Erzbistum das Sparprogramm „Zukunft heute“ aufgelegt habe, also seit rund zehn Jahren, habe das Remigiushaus mit seinen 800 Quadratmetern Nutzfläche auf der Abschussliste gestanden. „Uns stehen nur 100 Quadratmeter zu. Der Druck wurde daher zuletzt immer größer. Wir haben uns das Remigiushaus einfach nicht mehr leisten können“, so Fuchs. Zu den Unterhaltungskosten komme ein hoher Investitionsbedarf hinzu, den die Kirchengemeinde in keinem Fall aus eigener Kraft habe stemmen können.

Für die Gemeinde sei jedoch entscheidend, dass sie auch in Zukunft über eine Versammlungsfläche verfügen werde. Aus diesem Grunde wurde dem CJD Königswinter im ehemaligen Pfarrhaus an der Hauptstraße, wo die Schule eine Außenwohngruppe unterhält, zum Ende des laufenden Schuljahres gekündigt. In dem Gebäude werden der Kirchengemeinde künftig 100 Quadratmeter Versammlungsfläche und Platz für die Bücherei zur Verfügung stehen. Die beiden Wohnungen im Obergeschoss werden vermietet. Fuchs legt auch Wert darauf, dass die Gemeinde mit der Stadt ein Rückkaufsrecht auf das Grundstück vereinbart habe. „Ich habe das Gefühl, dass der gordische Knoten nach so vielen Jahren jetzt endlich zerschlagen ist.“

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